5.
[Forts. v. S. 237 ] Warum rühmt ihr euch, Christen, da ihr in euren Liedern den Juden und Heiden gleicht? Sehen wir es ja, daß die Trauer und Betrübnis bei denen, die das Gesetz kennen, noch größer ist als bei jenen, die es nicht kennen. Die Männer klagen mit häßlicher Stimme, weinen und jammern und schneiden sich die Haare ab, sie heulen und weinen hoffnungslos, sie schlagen auf ihre vom Teufel besessene Stirne und schlagen wie Besessene auf die Brust, gleich als hätten sie kein Gefühl. Die Frauen aber mit Geschrei und zerrauften Haaren, zerreißen sich die Wangen, zerschlagen sich die Brüste, schlagen sich entnervt (entartet) schamlos entblößt, jammern wie rasend, gleich als seien sie rasend schwer geschlagen vom Teufel: Da sind Brennessel, Blut, Asche und zerfetzte Kleider! Mit solchen Entstellungen entehrt und verhöhnt man das Antlitz von Christen, wie man es nicht einmal bei Heiden und Juden vernimmt oder bei Schismatikern, die doch die Auferstehungshoffnung nicht haben.