9.
Denn solchen Sinn und Geist zu haben ist nöthig für die Büßenden, damit sie befreit werden von der Schuld der Strafen der Hölle, des unauslöschlichen Feuers und des nicht sterbenden Wurmes. Und bewährt durch aufrichtige Buße durch die Taufe der Thränen werden sie Erben des Reiches, bekleidet mit dem Gewande der Reinigkeit des Lichtes, strahlend im Schmucke der Tugend, gekrönt und besitzend die unendlichen Seligkeiten mit den Heiligen.
Denn Buße ist es, sich selbst anzuklagen und sich ferne zu halten von der Sünde und von den schlechten Begierden und einer jeden Sünde die Gerechtigkeit entgegenzustellen, damit die Sünden vertilgt werden und die Gerechtigkeit zunehme durch reine Liebe, um durch thränenreiches Gebet und durch Fasten zu trocknen die unruhige, ausschreitende Befleckung, welche ein Verderben an den Gliedern ist. Denn das Wasser der Quellen und das Ergießen des Regens löscht das sichtbare Feuer aus; aber die Liebe zu Gott und die heißen Thränen löschen das Feuer der Begierlichkeit aus und ersticken den Willen des Fleisches und halten durch das Gefühl des eigenen Wirkens die Ströme der häßlichen Erregungen auf, um nicht mehr sich zu nahen zu denselben Häßlichkeiten des Lasters, sondern reinen Sinnes die Reinigkeit zu haben. Damit nicht die angedrohte Strafe für die Unreinigkeit am Tage hereinbreche, an welchem der Sünder es nicht weiß, und zur Stunde, da er es nicht vermuthet, und Strafe erhalte für die Sünden.