Zwei und dreißigstes Kapitel. Theodosius bittet den Gratianus um Hülfe. Seine Härte in Eintreibung der Abgaben.
1. Sobald Theodosius erfuhr, daß sie hierauf sich zurückgezogen, und in ihr Land begeben hatten, sicherte er die Kastelle und ummauerten Städte mit Besatzungen, gieng hierauf nach Konstantinopel, und schrieb an den Kaiser Gratianus Briefe, worinnen er ihm den Vorfall eröffnete, und ihn bat, dem Staate, der in die äusserste Gefahr gerathen, in aller Geschwindigkeit zu Hülfe zu kommen. 2. Nachdem die Boten abgesandt waren, stellte er, wie wenn den Städten Thessaliens und Makedoniens kein Unfall begegnet wäre, Einnehmer der öffentlichen Abgaben auf, welche das, was zu bezahlen war, mit aller Strenge eintreiben sollten. 3. Was die Menschlichkeit der Barbaren übrig gelassen hatte, sahe man izt gepfändet. 4. Denn nicht nur das Geld, sondern auch den weiblichen Schmuck, und alles, was den Leib, selbst sogar gleichsam die Schaam, deckte, mußte man für die Abgaben geben. 5. Alle Städte, das ganze Land waren voll Weheklagen und Thränen. Alles rief die Barbaren herbei, und sehnte sich nach Hülfe von ihnen.