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Works Tertullian (160-220) De resurrectione carnis Über die Auferstehung des Fleisches. (BKV)

43. Cap. Beseitigung einiger weiteren, aus Worten des Apostels Paulus entnommenen Einwendungen.

Wenn Paulus sagt: „Wir sind immer voll Vertrauens, indem wir wissen, dass, so lange wir im Körper weilen, wir fern sind vom Herrn; denn im Glauben wandeln wir und nicht im Anschauen“,1 dann ist S. 476 klar, dass dies ebenfalls keine Heruntersetzung des Fleisches sein soll, als ob dieses es wäre, was uns von dem Herrn trennt. Auch hier haben wir nur eine Ermahnung, das gegenwärtige Leben zu verachten, vor uns. Denn wir weilen fern vom Herrn, so lange wir leben; wir wandeln nur im Glauben, nicht im Schauen, d. h. in der Hoffnung, nicht im Besitz. Deshalb fährt er fort: „Wir sind voll Vertrauens und halten es mehr für etwas gutes, fern vom Leibe zu sein und beim Herrn zu weilen“,2 um nämlich lieber in der Anschauung zu wandeln als im Glauben, im Besitz, und nicht bloss in der Hoffnung. Da sieht man, wie sehr er auch hier die Verachtung des Körpers mit den Vorzügen des Martyriums in Beziehung setzt! Denn niemand, der fern vom Körper weilt, weilt darum schon sofort beim Herrn, ausser wenn er nämlich zur Belohnung des Martyriums im Paradiese und nicht in der Unterwelt sich aufhalten wird. Haben dem Apostel etwa die Ausdrücke gefehlt, um den Austritt aus dem Körper zu bezeichnen, oder spricht er absichtlich auf eine neue Art? Keineswegs, sondern indem er die bloss zeitliche Abwesenheit vom Körper andeuten wollte, wählte er den Ausdruck, dass wir von ihm fern in der Fremde seien, weil derjenige, welcher in der Fremde ist, wieder in seine Wohnung zurückkehrt.

Sodann sagt er in bezug auf alle: „Und darum mögen wir nun noch so fern sein oder bei ihm weilen, befleissigen wir uns, Gott wohlgefällig zu sein; denn wir alle müssen offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi Jesu“.3 Wenn wir alle, dann auch als ganze Wesen; wenn als ganze, dann auch als innerliche und äusserliche, d. h. sowohl die Leiber als die Seelen, „auf dass jeder empfange“, heisst es, „die Werke des Leibes, gemäss dem, wie er gewirkt hat, sei es Gutes, sei es Böses“.4 Nunmehr stelle ich die Frage, wie liesest du diese Stelle — denn er hat sie gleichsam in etwas verwirrter Weise mit Hyperbaton konstruiert, — „was mittels des Leibes zu empfangen sein wird“ oder „was mittels des Leibes gethan wurde“? Auch wenn man konstruiert: „was vermittelst des Leibes zu empfangen sein wird“, auch dann ist die Auferstehung ohne Zweifel eine körperliche, und wenn man konstruiert „was mittels des Leibes gethan wurde“, dann ist dies natürlich auch mittels des Leibes, durch welchen es geschehen ist, auch wieder zu vergelten. So wird die ganze Auseinandersetzung des Apostels, die in diesen Schluss ausläuft, in einem Sinne zu verstehen sein, der mit den Schlussworten harmoniert.


  1. II. Kor. 5, 6, 7. ↩

  2. II. Kor. V. 8. ↩

  3. Ebend. V. 9, 10. ↩

  4. Ebend. V. 10. Tertullians Übersetzung dieser Stelle richtet sich wörtlich nach dem Griechischen. Es ist schwer, im Deutschen einen Modus zu finden, wobei keine der beiden von Tertullian gestellten Alternativen verloren geht. ↩

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