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Works Basil of Caesarea (330-379) Homiliae diversae Ausgewählte Predigten (BKV)
Exegetischsparänetische Predigten (Reden)
Zehnte Predigt (Mauriner-Ausgabe Nr.13)

6.

Ahme den Eunuchen nach1! Dieser fand einen, der ihn unterwies, und er verschmähte den Unterricht nicht; vielmehr hob der Reiche den Armen, der Vornehme und Hochgestellte den Einfachen und Unansehnlichen in seinen Wagen. Er ließ sich unterweisen im Evangelium vom Reiche Gottes, nahm den Glauben in S. 312 seinem Herzen auf und schob die Besiegelung mit dem Hl. Geiste nicht hinaus. Da sie nämlich an ein Wasser kamen, sprach er: „Siehe, hier ist Wasser2!“ Und voll Entzücken rief er aus: Siehe hier ist ja, was wir suchen. „Was hindert, daß ich getauft werde?“ Wo die Bereitschaft des Herzens, da gibt es kein Hindernis. Der Rufende ist ja voll Güte, der Diener bereitwillig und die Gnade reichlich. Ist die Bereitschaft da, dann wird es kein Hindernis mehr geben.— Einer nur hindert, der uns die Wege zum Heile verlegt, und den laßt uns durch Klugheit überwinden! Er will uns säumig machen; doch laßt uns ans Werk gehen! Er täuscht unsere Herzen mit eitlen Versprechungen; wir wollen aber von seinen Einflüsterungen nichts wissen. Oder legt er uns nicht nahe, heute die Sünde zu begehen, die Gerechtigkeit aber auf morgen zu verschieben? Deshalb will der Herr seine verderblichen Ränke vereiteln und sagt: „Heute, wenn ihr meine Stimme höret3.“ Der Teufel spricht: „Den heutigen Tag mir, den morgigen Gott!“ Der Herr aber ruft anders: „Heute hört meine Stimme!“ Sieh dir den Feind an! Er wagt nicht, dir den Rat zu geben, ganz von Gott abzufallen — er weiß, daß das ein Christ nicht hören kann —, sondern mit trügerischen Kunstkniffen versucht er den Angriff. „Er ist weise im Bösetun4.“ Er sieht, daß wir Menschen in der Gegenwart leben und alles Handeln in der Gegenwart geschieht. Daher stiehlt er uns listig den heutigen Tag und vertröstet uns mit der Hoffnung auf den morgigen. Kommt dann der morgige, so naht sich wieder der böse Geselle und verlangt für sich den heutigen, für den Herrn aber den morgigen Tag. So entzieht er uns immer mit Hilfe der Lust die Gegenwart, überläßt die Zukunft unseren Hoffnungen und betrügt uns so unvermerkt um das Leben.


  1. Apg. 8, 27 ff. ↩

  2. Apg. 8, 36. ↩

  3. Ps. 94, 8 [Hebr. Ps. 95, 8]. ↩

  4. Jer. 4, 22. ↩

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