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Works Basil of Caesarea (330-379) Homiliae diversae Ausgewählte Predigten (BKV)
Exegetischsparänetische Predigten (Reden)
Erste Predigt (Mauriner-Ausgabe Nr. 1)

4.

Weil wir nicht fasteten, verloren wir das Paradies. Laßt uns also fasten, daß wir wieder dahin zurückkehren! Siehst du nicht, wie Lazarus durch Fasten ins Paradies eingegangen1? Ahme nicht den Ungehorsam der Eva nach; nimm nicht wieder die Schlange zur Beraterin, die dem Fleische schmeichelt und zum Genuß auffordert! Schütze nicht Körperschwäche und Unvermögen vor! Denn nicht mir nennst du solche Entschuldigungsgründe, sondern dem, der es weiß. Ei wie, du kannst nicht fasten? Aber zeitlebens dich voll sättigen und den Leib durch überreiche Kost aufreiben kannst du? Und doch weiß ich, daß die Ärzte den Kranken nicht allerhand Speisen, S. 169 sondern Fasten und Abstinenz verschreiben. Wenn du nun das fertig bringst, wie magst du vorgeben, jenes nicht zu vermögen? Was ist dem Bauche zuträglicher, nach mäßiger Speisung die Nacht zuzubringen oder mit Speisen überladen dazuliegen — nein, nicht zu liegen, sondern sich ächzend und stöhnend hin und her zu wälzen? Du müßtest nur einwenden, daß Seeleute ein mit Gütern beladenes Schiff leichter retten als ein weniger beschwertes und leichtes. Das schwer beladene sinkt bei mäßigem Wogenanprall, während das Schiff mit mäßiger Ladung leicht über die Wogen dahingleitet, da es ohne Schwierigkeiten höher gehen kann. So wird auch der Körper des Menschen, der ständig sich sättigt und mit Speisen beschwert, leicht ein Opfer der Krankheiten; wer aber mit mäßiger und leichter Kost vorlieb nimmt, entgeht nicht bloß dem gefürchteten Übel der Krankheit wie einem drohenden Sturm, sondern überwindet auch bereits eingetretene Unpäßlichkeit wie einen Anprall gegen eine Klippe.

Oder ist wohl nach deiner Ansicht Ruhen mühsamer als Laufen, und Nichtstun beschwerlicher als Ringen? Du sagst ja, es sei den Kranken bekömmlicher zu schwelgen, als mit mäßiger Kost sich zu begnügen. Allein der tierische Organismus verdaut leicht eine mäßige und einfache Nahrung und eignet sich dieselbe an; wird er aber mit vielerlei köstlichen Speisen überladen, die er nicht mehr verdauen kann, dann holt er sich allerlei Krankheiten.


  1. Vgl. Luk. 16, 20—31. ↩

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