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Works Basil of Caesarea (330-379) Allgemeine Einleitung
B. Schriften des hl. Basilius

2. Asketische Schriften.

S. 34 Unter der Aufschrift „Ascetica“ (̓Ασκητικά) [Askētika] ist eine Sammlung von Schriften überliefert (Migne, PG. XXXVI, 619—1428), aus der drei größere Stücke hervorragen: Die Moralvorschriften (Moralia, ἠϑικά [ēthika]) , eine Anleitung zum christlichen Leben in achtzig Sittenvorschriften, eingeführt durch zwei Vorreden „über das Gericht Gottes“ — ein Mahnung zur Buße — und „über den Glauben“ — eine Unterweisung über die Dreieinigkeit —, und zwei Mönchs- oder Klosterregeln. Die fünfundfünfzig „ausführlicheren Regeln“ enthalten die Grundlage des Ordenlebens, die dreihundertunddreizehn „kurzgefaßten Regeln“ enthalten Bestimmungen über Einzelheiten, beide in Form von Fragen und Antworten1. Beide Ordensregeln sind „nicht sowohl Verfassungs- und Verwaltungsentwürfe, als vielmehr Katechismen der Tugend- und Pflichtenlehre2. — An der Spitze des Ganzen stehen drei Ansprachen oder Predigten „über das asketische Leben“ im allgemeinen, vor der längeren Regel zwei „asketische Predigten“ über das Mönchsleben, und als Abschluß folgen die „Strafen“ für Mönche und Nonnen, die sich irgendwie verfehlt haben, sowie „asketische Konstitutionen“, d. h. ausführliche Vorschriften und Ratschläge für die Mönche.

Die kleineren Stücke standen in dem Photius (Bibl. Cod. 191) vorgelegenen Exemplar noch nicht, sind also später eingefügt worden und dürften kaum echt sein. Dagegen ist an der Echtheit der drei größeren Stücke nicht zu zweifeln; für sie bürgen glaubwürdige Stimmen des Altertums3. Wird uns doch schon von Gregor von Nazianz bezeugt4, daß Basilius im Vereine mit seinem Freunde ca. 358—359 in der Einöde am Iris „schriftliche Regeln und Satzungen“ für die Mönche ausgearbeitet hat. Daß Basilius bei der Niederschrift seiner S. 35 Mönchsregeln viel von Eustathius, dem großen Bahnbrecher für das Anachoretentum, übernahm, ist begreiflich.

Schon oben wurde die Bedeutung des Basilius für das orientalische Mönchtum gewürdigt. Gerade mit seinen „Regeln“ wurde er Vater des Zönobitentums.

Literatur : Kranich A., Die Asketik in ihrer dogmatischen Grundlage bei Basilius d. Gr. Paderborn 1896. — Holl K., Enthusiasmus und Bußgewalt beim griechischen Mönchtum. Leipzig 1898. — Büttner G., Beiträge zur Ethik des Basilius (Progr.). Landshut 1913.


  1. Beide Regeln wurden durch Rufin in eine verschmolzen und in lateinischer Übersetzung dem Abendlande vermittelt, wo sie dann von Benedikt benützt wurden. ↩

  2. Bardenhewer a. a. O. S. 141. ↩

  3. Näheres bei Bardenhewer a. a. O. 141 f. ↩

  4. Gregor v. Nazianz ep. 6; or. 43, cc. 34. 62. ↩

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