35. Kap. Groß ist Gottes Lohn.
1. Wie selig und wunderbar sind die Geschenke Gottes, Geliebte! 2. Leben in Unsterblichkeit, Glanz in Gerechtigkeit, Wahrheit in Freimut, Glaube in Vertrauen, Enthaltsamkeit in Heiligung; und dies alles ist schon in unser Verständnis gedrungen. 3. Was nun fürwahr ist denen bereitet, die ausharren? Der Schöpfer und Vater der Ewigkeit, der Allheilige selbst kennt die Größe und Schönheit dieser Güter. 4. Wir nun wollen kämpfen, damit wir erfunden werden in der Zahl derer, die ausharren, auf dass wir teilhaben an den versprochenen Gütern. 5. Wie aber wird das geschehen, Geliebte? Wenn unsere Gesinnung in Treue gefestigt ist gegen Gott, wenn wir nachstreben dem, was ihm angenehm und wohlgefällig ist, wenn wir tun, was seinem S. 49 heiligen Willen entspricht, wenn wir gehen auf dem Wege der Wahrheit, wenn wir wegwerfen von uns alles Unrecht und alle Schlechtigkeit, Habsucht, Streit, Bosheit und Hinterlist, Verleumdung und üble Nachrede, Hass gegen Gott, Aufgeblasenheit und Prahlerei, Eitelkeit und ungastliches Wesen. 6. Denn wer solches tut, ist bei Gott verhasst; aber nicht allein die solches tun, sondern auch die, welche ihnen zustimmen. 7. Es sagt nämlich die Schrift: „Zu dem Sünder aber sprach Gott: Warum zählst du meine Satzungen auf und warum nimmst du meinen Bund in deinen Mund? 8. Du hast die Zucht gehasst und hast meine Worte verworfen. Wenn du einen Dieb sähest, gingst du mit ihm, bei den Ehebrechern hattest du Anteil. Dein Mund ging über von Schlechtigkeit, und deine Zunge spann trügerische Tücke. Du setztest dich hin und sprachest gegen deinen Bruder, und dem Sohn deiner Mutter stelltest du eine Falle. 9. Das tatest du, und ich habe geschwiegen. Du nahmst an, Gottloser, dass ich dir gleich sei. 10. Ich werde dich überführen und dein Antlitz gegen dich kehren. 11. Beherziget dies, ihr Gottvergessenen, damit er euch nicht wegschleppe wie ein Löwe und niemand da sei, der rettet; ein Lobopfer wird mich ehren, und dort ist der Weg, den ich ihm zeigen will, das Heil Gottes“1.
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Ps 49:16—28 ↩