14.
Alsbald schichteten nun die Henker das beigeschleppte Brennmaterial um ihn auf. Dann wollten sie ihn auch an den Pfahl annageln. Aber Polykarp bat: „Laßt mich, wie ich bin. Ich meine, Gott, der mir Kraft gab, die Verurteilung zum Feuertod geduldig anzunehmen, wird mir auch die Kraft geben, ohne eure festen Nägel unbeweglich auszuharren auf dem Scheiterhaufen!“ Man nagelte ihn also nicht an, sondern band nur seine Arme. Da stand er nun, die Hände auf den Rücken gefesselt, wie ein erlesener Widder, ausgesucht aus einer großen Herde zur Opfergabe, zugerüstet zum tadellosen Brandopfer für Gott. Er hob seine Augen gen Himmel und betete:
„Herr, Gott, Allherrscher,
Vater deines geliebten und gelobten Knechtes Jesus Christus,
durch den wir Kenntnis von dir erhalten haben,
du Gott der Engel und Kräfte und der ganzen Schöpfung
S. 33 und des ganzen Geschlechtes der Gerechten, die von dir leben, ich preise dich,
daß du mich dieses Tages und dieser Stunde gewürdigt hast,
in der Zahl der Märtyrer Anteil zu haben an dem Kelche
deines Christus,
zur Auferstehung mit Seele und Leib
in der Unvergänglichkeit Heiligen Geistes.
Möchte ich doch heute auf genommen werden als ein reiches und wohlgefälliges Opfer, wie du es zuvor bereitet und offenbart und nun erfüllt hast,
du trugloser und wahrhaftiger Gott!
Darum lobe ich dich für alles,
dich preise ich,
dich rühme ich,
durch den ewigen und himmlischen Hohenpriester Jesus Christus,
deinen geliebten Knecht,
durch den dir mit ihm und dem Heiligen Geiste die Ehre ist
wie jetzt so für die kommenden Weltzeiten.
Amen.“