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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Clement of Alexandria (150-215) Paedagogus Paidagogos (BKV)
Zweites Buch
VIII. Kapitel. Ob man Salben und Kränze verwenden soll.

71.

1. Aber auch auf diejenigen, die sie berühren, üben sie eine ungünstige Wirkung aus: die eine (die Blume) erzeugt Kältegefühl, die andere (die Schönheit) setzt in Flammen. Kurz, jede Verwendung der beiden, die über das bloße Ansehen hinausgeht, ist ein Frevel, keine Ergötzung; es geziemt sich aber für uns, daß wir S. a80 uns wie im Paradies in sittsamer Weise ergötzen,1 indem wir in der Tat der Schrift gehorchen,2 Wir müssen die Auffassung haben, daß der Kranz des Weibes der Mann, der des Mannes die Ehe ist, und daß die Blumen der Ehe die Kinder beider sind, die der göttliche Gärtner von den Fluren des Fleisches pflückt.

2. „Die Krone der Alten sind Kindeskinder, und Ruhm für Kinder sind ihre Väter“,3 so steht geschrieben; unser Ruhm aber ist der Vater des Weltalls, und die Krone der ganzen Kirche ist Christus.

3.4 Wie aber die Wurzeln und die Kräuter, so haben auch die Blumen ihre besonderen Eigenschaften, und zwar zum Teil nützliche, zum Teil schädliche, zum Teil aber auch gefährliche. So kühlt z. B. der Efeu ab, der Nußbaum (καρύα) läßt einen betäubenden Duft (καρωτικόν) entströmen, wie schon die sprachliche Ableitung des Wortes zeigt; die Narzisse ist eine schwerduftende Blume, und ihre Benennung zeigt, daß sie bei den Nerven Erstarrung (νάρκα) hervorruft.

4. Dagegen ist der Duft der Rosen und der Veilchen leise kühlend und vermindert und beseitigt das Kopfweh;5 uns aber ist es nicht nur nicht erlaubt, uns mit den anderen zu berauschen, sondern nicht einmal auch nur ein wenig betrunken zu werden. Indessen führen der Krokus und die Blüte der Alkannastaude zu ungestörtem Schlaf.

5. Und viele Blumen erwärmen durch ihren Duft das Gehirn, das von Natur kalt ist, und verdünnen die überflüssigen Säfte des Kopfes. Daher hat die Rose auch ihren Namen, wie man S. a81 meint, weil sie sehr viel Duft entströmen läßt;6 deshalb verwelkt sie auch rascher.


  1. Eden, wo das Paradies lag, wird mit „Ergötzung“ übersetzt; vgl. Strom. II 51, 5; Philon, De Cherubim 12; De post.Caini 32; Onomast, sacra 180, 54. Wenn also hier τρυφᾶν gebraucht ist, so ist dabei an die Übersetzung von Eden τρυφή gedacht. ↩

  2. Vgl. Gen. 2, 15. ↩

  3. Sprichw. 17, 6. ↩

  4. Zu 71, 3—5 vgl. Plut. Moral, p. 647 A—648 A (vielfach wörtlich übereinstimmend). ↩

  5. Die Folge des Rausches. ↩

  6. Das Wort für Rose wird mit ῥέω, ῥεῦμα in Verbindung gebracht ↩

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