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S. c68 1. Dieser Art war die Ehe der seligen Männer und ihre vollkommene Gemütsruhe auch da, wo es sich um ihre Liebsten handelte.
2. So sagt auch der Apostel: „Wer heiratet, soll sein, als heirate er nicht!“1 Damit fordert er, daß die Ehe frei von Leidenschaft und nicht von der Liebe zum Herrn abgelenkt2 sei; an dieser Liebe festzuhalten, ermahnte er, der wirklich ein Mann war, seine Frau, als sie aus diesem Leben zum Herrn abscheiden sollte.
3. War nicht ihr fester Glaube an die Hoffnung nach dem Tode ganz deutlich zu sehen, bei ihnen, die auch mitten in der höchsten Qual der Verfolgung Gott dankten? Denn sie hatten, meine ich, den Glauben als einen unerschütterlichen Besitz, und auch die Taten, die ihm folgten, waren von dem Glauben erfüllt.
4. Daher ist die Seele des Gnostikers in jeder Lage voll Kraft; sie ist, wie der Körper eines Wettkämpfers, in höchstem Wohlbefinden3 und auf der höchsten Stufe der Stärke.
5. Denn sie ist in allen menschlichen Dingen wohlberaten, da sie nach dem Maßstab der Gerechtigkeit feststellt, was zu geschehen hat, und die Grundsätze von oben her von Gott erhalten und sich entsprechend der erstrebten Ähnlichkeit mit Gott Gelassenheit gegenüber den Freuden und Leiden des Körpers erworben hat; gegen alle Schrecknisse aber kämpft sie mutig und in festem Vertrauen auf Gott.
6. So ist die Seele des Gnostikers recht eigentlich ein irdisches Bild der göttlichen Macht, geschmückt mit vollkommener Tugend, die zu einer hohen Stufe der Entwicklung durch alle diese drei Kräfte, durch Naturanlage, durch eigene Übung, durch Belehrung,4 emporgeführt ist.
7. Im Besitz dieser Schönheit wird die Seele „ein Tempel des Heiligen Geistes“,5 wenn sie eine dem Evangelium entsprechende innere Haltung6 im ganzen Leben erreicht hat.