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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Clement of Alexandria (150-215) Stromata Teppiche (BKV)
Erstes Buch
XX. Kapitel

99.

1. Wenn wir aber wegen der Leute, die uns gern Vorwürfe machen wollen, noch eine ganz genaue Begriffsbestimmung geben sollen, so werden wir folgendes sagen: Da die Philosophie nach der Wahrheit sucht, ist sie Mitursache und Gehilfin bei dem Erfassen der Wahrheit; damit werden wir zugeben, daß sie eine Vorschule des Gnostikers ist, ohne daß wir die Mitursache als Hauptursache oder das Mithelfende als ausschlaggebend1 oder die Philosophie als unentbehrlich erklärten, da wir ja fast alle ohne die allgemeine Bildung und ohne die griechische Philosophie, zum Teil sogar ohne die Kenntnis des Lesens und Schreibens, veranlaßt durch die göttliche und barbarische Philosophie, „in Kraft“2 die Lehre von Gott durch den Glauben angenommen haben, durch selbsttätige Weisheit unterrichtet.

2.3 Dasjenige, was zusammen mit einem anderen eine S. a89 Wirkung hervorbringt, während es für sich allein zu wirken außerstande ist, nennen wir mitwirkend und Mitursache, eine Bezeichnung, die davon herrührt, daß etwas zusammen mit einer Ursache Ursache ist oder nur in Verbindung mit etwas anderem zur Ursache wird, während es für sich allein die tatsächliche Wirkung nicht herbeiführen kann.

3. Freilich führte einst auch die Philosophie auch für sich allein die Griechen zur Gerechtigkeit, jedoch nicht zu der allgemeingültigen Gerechtigkeit (für die Erreichung dieses Ziels wird sie nur als mitwirkend erfunden, so wie die erste und die zweite Stufe beim Hinaufsteigen in das obere Stockwerk oder wie der Elementarlehrer dem behilflich ist, der einmal Philosophie treiben will) und auch nicht in dem Sinne, daß bei ihrer (der Philosophie) Beseitigung etwas an der allgemeinen Lehre fehlte oder die Wahrheit vernichtet würde, da ja auch das Gesicht und das Gehör und die Sprache bei der Erlangung der Wahrheit mithelfen, aber nur der Geist es ist, der sie völlig nach ihrem Wesen erkennt.

4. Aber von den zusammenwirkenden Kräften bringen die einen eine größere, die anderen eine geringere Wirkung hervor. So hilft die Fähigkeit klarer Darstellung mit zur Überlieferung der Wahrheit und die Dialektik dazu, daß man den Angriffen der Irrlehren nicht unterliegt.


  1. Mit (xxx) bezeichnen die Stoiker eine Ursache, die eine Mitwirkung mit Notwendigkeit herbeiführen muß. ↩

  2. Vgl. 1 Thess 1,5. ↩

  3. Zum folgenden vgl. Strom. VIII 33; Chrysippos Fr. phys. 352 von Arnim. ↩

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