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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Clement of Alexandria (150-215) Stromata Teppiche (BKV)
Zweites Buch
VII. Kapitel

34.

1. Nun wollen wir betrachten, worin das zu Fürchtende besteht, das das Gesetz verkündet. Wenn es sich dabei um die Dinge handelt, die zwischen Tugend und Laster in der Mitte liegen, wie Armut, Krankheit, Verachtung, Unehre und Ähnliches,1 so drohen damit doch auch die staatlichen Gesetze und werden deswegen gepriesen; und wenn die Anhänger der Peripatetischen Philosophie drei Arten von Gütern aufführen und das Gegenteil für Übel halten,2 so stimmt diese Anschauung damit überein.

2. Das uns gegebene Gesetz aber gebietet uns, die wirklichen Übel zu meiden, Ehebruch, Wollust, Knabenliebe, Unwissenheit, Ungerechtigkeit, die Krankheit der Seele, den Tod, nicht den, der die Seele vom Körper scheidet,3 sondern den, der die Seele von der Wahrheit trennt; denn schrecklich und wirklich zu fürchten sind diese Übel und die von ihnen ausgehenden Wirkungen.

3. „Nicht mit Unrecht werden den Vögeln Netze gespannt“, sagen die göttlichen Sprüche, „denn sie selbst tragen S. a176 Blutschuld und sammeln sich selbst Übel.“4

4. Wie kann da das Gesetz noch von einigen Irrlehrern als nicht gut erklärt werden, die sich dafür auf das Wort des Apostels berufen: „Denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde“?5 Ihnen entgegnen wir: das Gesetz hat die Sünde nicht bewirkt, sondern nur gezeigt;6 denn indem es gebot, was man tun soll, zeigte es auf, was man nicht tun darf.7

5.Nur etwas Gutes ist aber imstande, das Heilbringende zu lehren und das Verderbliche aufzuweisen, und zu dem Gebrauch des einen zu raten und die Vermeidung des anderen zu befehlen.


  1. Vgl. Diog. Laert. VII 102 (Chrysippos Fr. mor. 117 Arnim). ↩

  2. Vgl. z.B. Aristoteles, Eth. Nic. I 8 p. 11098b 12 ff.; Strom. IV 166,1. ↩

  3. Vgl. Platon, Gorgias p. 524 B; Phaidon p. 88 B. ↩

  4. Spr 1,17 f. ↩

  5. Röm 3,20. ↩

  6. Vgl. ebd. 5,13. ↩

  7. Vgl. Paid. I 8,3 mit Anm. ↩

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