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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Clement of Alexandria (150-215) Stromata Teppiche (BKV)
Zweites Buch
XX. Kapitel

118.

1. Der Unselige merkte dabei aber nicht, wie er sich selbst durch seine der Lust ergebene Kunst betrog.

2. Dieser Anschauung des mit dem Besitz der Wahrheit prahlenden Sophisten war auch Aristippos von Kyrene zugetan. Als man ihm wegen seines fortwährenden Verkehrs mit der korinthischen Hetäre Vorwürfe machte, sagte er: „Ich bin ja Herr über die Lais und lasse mich von ihr nicht beherrschen.“1

3. Solche Leute sind auch jene, die Anhänger des Nikolaos zu sein behaupten und als Ausspruch des Mannes mit Verdrehung des Sinnes das Wort anführen, „man müsse das Fleisch mißbrauchen.“2

4. Aber jener treffliche Mann wollte damit kundtun, daß man die Lüste und Begierden unterdrücken und durch diese Selbstzucht die Triebe und Anfechtungen des Fleisches zum Verdorren bringen müsse.

5. Diese geben sich aber wie Böcke der Wollust hin und frönen der Lust und wollen so gleichsam dem Körper Gewalt antun; dabei wissen sie nicht, S. a235 daß ihr Körper zusammenschrumpft, da er von Natur vergänglich ist,3 ihre Seele aber im Schmutz der Laster begraben ist;4 sie folgen also dem Gebot der Lust selbst, nicht dem des apostolischen Mannes.5

6. Wodurch unterscheiden sich also diese Leute von Sardanapallos, dessen Leben das Epigramm zeichnet? „Dies nur ist mein, was ich aß, was ich schwelgte und was ich in Wollust Süßes genoß; doch zurück mußt' die anderen Güter ich lassen; Denn auch ich bin nur Staub, der ich Ninives König gewesen.“6

7. Denn überhaupt ist das Gefühl der Lust nichts an und für sich Notwendiges; vielmehr ist es nur die Begleiterscheinung bei (der Befriedigung von) gewissen natürlichen Bedürfnissen, Hunger, Durst, Kälte, Ehe.7


  1. Vgl. Diog. Laert. II 75. ↩

  2. Vgl. Strom. III 25,7. ↩

  3. Vgl. Strom. III 86,4; Origenes, Comm. in Joh. XIII 204 S. 257,24 Preuschen. ↩

  4. Vgl. Platon, Staat VII p. 533 D. ↩

  5. Vgl. A. Hilgenfeld, Ketzergeschichte S. 409 ff. ↩

  6. Die Verse werden nach der Angabe bei Athen. XII p.529 E auf den Epiker Choirilos zurückgeführt; aber es ist wohl nicht an den Choirilos von Iasos zu denken, wie Naeke meinte, sondern an den Zeitgenossen des Herodotos von Samos, der ein Epos Perseis oder Persika verfaßte. ↩

  7. Vgl. Epikuros Fr. 398 Usener p. 275,20. ↩

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