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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Clement of Alexandria (150-215) Stromata Teppiche (BKV)
Drittes Buch
V. Kapitel

42.

1. Wie ist es aber möglich, daß man Gott ähnlich wird oder zur Erkenntnis Gottes kommt, wenn man den Lüsten des Körpers erliegt? Denn jeder Lust geht eine Begierde vorher; die Begierde aber ist eine Art von Trauer und Sorge, die etwas entbehrt und darnach verlangt.1

2. Deshalb geht es, wie mir scheint, denen, die diese S. a282 Lebensart wählen, nicht anders, als wie es in dem bekannten Vers heißt, „zur Schande erleiden sie Schmerzen“,2 indem sie sich ein „selbstverschuldetes Unglück“3 für jetzt und für später wählen.

3. Wenn also alles erlaubt wäre und man durchaus nicht fürchten müßte, die Hoffnung wegen schlimmer Taten zu verlieren, so hätten sie vielleicht noch einen Vorwand, schlecht und bedauernswert zu leben.

4. Nun ist uns aber durch die Gebote ein glückseliges Leben vor Augen gestellt; an sie müssen wir alle uns halten, ohne irgend etwas von dem Gesagten zu mißachten oder etwas von unseren Pflichten zu versäumen, möchte es auch noch so gering sein. So müssen wir dahin gehen, wohin das Wort uns führt; wenn wir aber von ihm abirren, so werden wir notwendig „einem ewigen Unheil“4 verfallen.

5. Und indem wir der göttlichen Schrift folgen, auf deren Weg die Gläubigen wandeln, müssen wir nach Möglichkeit Gott ähnlich werden. Darum dürfen wir nicht so leben, als ob es keinen Unterschied zwischen gut und böse gäbe, sondern müssen uns nach Kräften von Lüsten und Begierden reinigen und für die Seele sorgen, die unverrückt bei der Gottheit allein verbleiben soll.

6. Denn wenn unser Sinn rein und von aller Bosheit befreit ist, so ist er einigermaßen fähig, die Macht Gottes in sich aufzunehmen. da dann das Bild Gottes in ihm aufgerichtet wird. „Und jeder, der diese Hoffnung auf den Herrn hat, der reinigt sich“, so heißt es „gleichwie jener rein ist.“5


  1. Vgl. Andronikos, De affect. p. 12,4 Kreuttner. ↩

  2. Hesiodos, Werke 211. ↩

  3. Vgl. Hom. Od. 18,73 ↩

  4. Vgl. ebd. 12,118. ↩

  5. 1 Joh 3,3. ↩

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