97.
1. Mit Recht sagt also der Apostel: „Es ist besser zu heiraten, als Brunst zu leiden“,1 damit der Mann seinem Weibe die eheliche Pflicht erfülle und das Weib ihrem Mann und damit sie sich nicht gegenseitig der ihnen durch die göttliche Ordnung für die Zeugung gegebenen Hilfe berauben.2
2. „Wer aber“, so sagen sie, „nicht Vater oder Mutter oder Weib oder Kinder haßt, der kann nicht mein Jünger sein.“3
3. Er befiehlt nicht, die eigene Familie zu hassen; er sagt ja: „Ehre Vater und Mutter, damit es dir gut geht!“4 Er meint vielmehr: Laß dich nicht von unvernünftigen Trieben verleiten und mache dich nicht von den bürgerlichen Gewohnheiten abhängig; denn ein Haus entsteht aus einer Familie, und Städte entstehen aus Häusern, wie auch Paulus von denen, die sich von der Ehe ganz in Anspruch nehmen lassen, sagt, daß sie der Welt gefallen5 wollen.
4. Wiederum sagt der Herr: „ Wer geheiratet hat, der verstoße nicht, und wer nicht geheiratet hat, der heirate nicht!“6 Das heißt: Wer mit dem Vorsatz der Ehelosigkeit erklärt hat, nicht heiraten zu wollen, der soll ehelos bleiben.