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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Clement of Alexandria (150-215) Stromata Teppiche (BKV)
Viertes Buch
III. Kapitel

9.

1. In diesem Sinne scheint mir auch Pythagoras1 Gott allein weise genannt zu haben (denn auch der Apostel schreibt in dem Brief an die Römer: "... des zur Erzielung S. b16 von Glaubensgehorsam unter allen Völkern Bekanntgemachten, dem allein weisen Gott durch Jesus Christus“2), sich selbst aber wegen seiner Liebe zu Gott einen Philosphen (d.h. einen Freund der Weisheit). "Gott sprach mit Moses", so heißt es daher, "wie ein Freund mit einem Freunde."3

2. Das Wahre ist also Gott offenbar; so hat denn die Wahrheit in ihm ihren Ursprung; der Gnostiker aber liebt die Wahrheit. "Gehe hin zur Ameise", so heißt es, "du Träger, und werde ein Schüler der Biene!", sagt Salomo.4

3. Denn wenn jedes Geschöpf eine einzige seinem Wesen entsprechende Art der Betätigung hat und dies beim Rind ebenso wie bei dem Pferd und bei dem Hund der Fall ist, was sollen wir da beim Menschen als die für ihn eigentümliche Art der Betätigung angeben?

4. Er gleicht aber, wie ich meine, einem Kentauren, dem thessalischen5 Geschöpf, da er aus einem vernünftigen und einem unvernünftigen Teil zusammengesetzt ist, aus Seele und Leib. Der Leib aber bearbeitet die Erde und strebt zur Erde,6 die Seele dagegen ist auf Gott hin ausgerichtet, wenigstens soweit sie durch die wahre Philosophie erzogen wird.

5. Und sie eilt den mit ihr Verwandten droben zu, nachdem sie sich von den Begierden des Körpers und mit ihnen zugleich von Mühsal und Furcht abgekehrt hat; freilich haben wir gezeigt,7 daß auch das Erdulden und die Furcht zum Nutzen gereichen können.

6. Denn wenn "durch das Gesetz Erkenntnis der Sünde kommt",8 wie die sagen, die das Gesetz anklagen, so werden wir ihnen entgegenhalten: "Auch schon vor dem Gesetz war Sünde in der Welt",9 aber "ohne Gesetz ist die Sünde tot".10

7. Denn wenn man die Ursache der Furcht, nämlich die Sünde, wegnimmt, so hat man auch die Furcht weggenommen, noch weit mehr aber die Strafe, wenn nicht vorhanden ist, was seinem Wesen nach von Begierde erfüllt ist. "Denn für einen Gerechten ist das Gesetz nicht vorhanden",11 sagt die Schrift.


  1. Vgl. Diog. Laert. Prooem. 12 (Herakleides Pont. Fr. 78 Voß); Cic. Tusc. disp. V 3,9. ↩

  2. Röm 16,26 f. ↩

  3. Vgl. Ex 33,11. ↩

  4. Vgl. Spr 6,6.8a. ↩

  5. Die Kentauren waren der Sage nach besonders in Thessalien daheim. ↩

  6. Vgl. Gen 3,19. ↩

  7. Vgl. z.B. Paid. I 67,2; Strom. II 39,4. ↩

  8. Röm 3,20. ↩

  9. Ebd. 5,13. ↩

  10. Ebd. 7,8. ↩

  11. 1Tim 1,9. ↩

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