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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Clement of Alexandria (150-215) Stromata Teppiche (BKV)
Fünftes Buch
IX. Kapitel

58.

S. b170 1. Demnach hielten nicht nur die Pythagoreer und Platon vieles geheim, sondern auch die Epikureer sagen, daß auch von ihm (Epikuros) einige Lehren geheim seien und daß sie nicht allen gestatten könnten, die Schriften darüber zu lesen.1

2. Ja, auch die Stoiker behaupten, daß es von dem älteren Zenon Schriften gebe, die zu lesen sie ihren Schülern nicht ohne weiteres gestatten, wenn sie nicht zuvor die Probe bestanden haben, ob sie echte Weisheitsfreunde seien.2

3. Und auch die Anhänger des Aristoteles sagen, daß einige von seinen Schriften esoterisch (nur für die nächsten Anhänger bestimmt) die anderen aber allgemein zugänglich und exoterisch (auch für die Außenstehenden verständlich) seien.3

4. Aber auch die Stifter der Mysterien versteckten, da sie Philosophen waren, ihre eigenen Lehren hinter Mythenerzählungen, so daß sie nicht allen verständlich waren.

5. Wenn demnach die einen, die nur menschliche Ansichten zu verbergen hatten, die Ungelehrten davon abhielten, sie kennenzulernen, wie hätte es nicht vorteilhaft sein sollen, daß die wahrhaft heilige und selige Schau des wahrhaft Seienden mehr als alles andere verborgen blieb?

6. Freilich sind weder die Lehren der barbarischen Philosophie noch die Erzählungen des Pythagoras, ja nicht einmal die Mythen bei Platon von Er, dem Sohn des Armenios, im Staat,4 von Aiakos und Rhadamanthys im Gorgias,5 vom Tartaros im Phaidon,6 von Prometheus und Epimetheus im Protagoras7 und außerdem die Erzählung von dem Krieg zwischen Atlantikern und den Athenern im Atlantikos (= Kritias)8 ohne weiteres Wort für Wort sinnbildlich zu deuten, sondern nur in dem, was auf den Hauptgedanken hinweist, und bei diesem wird sich herausstellen, daß es durch Sinnbilder unter der Hülle der Allegorie kundgegeben ist.


  1. Vgl. Usener, Epicurea p. 404. ↩

  2. Vgl. Zenon Fr. 43 v. Arnim; zum Schluß z.B. Platon, Staat V p. 473 D. ↩

  3. Vgl. E. Zeller, Phil. d. Gr. II 2, 3. Aufl. S. 116 Anm. 3; Origines, Gegen Celsus I 7 p. 60,10 Koetschau. ↩

  4. Vgl. Platon, Staat X p. 614 B. ↩

  5. Vgl. ebd., Gorgias p. 524 A. ↩

  6. Vgl. ebd., Phaidon p. 112 A. ↩

  7. Vgl. ebd. Protagoras p. 320 D. ↩

  8. Vgl. ebd., Timaios p. 25B-D; Kritias (mit dem Untertitel Atlantikos) p. 108 ff. ↩

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