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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Clement of Alexandria (150-215) Stromata Teppiche (BKV)
Fünftes Buch
X. Kapitel

66.

1. Etwas später spricht er dann davon, wie nötig es ist, mit der Verbreitung der Lehre unter der Menge vorsichtig zu sein, etwa mit folgenden Worten: „Auch ich, liebe Brüder, konnte zu euch nicht wie zu Geistesmenschen reden, sondern wie zu Fleischlichen, wie zu Unmündigen in Christus. Milch gab ich euch zu trinken, nicht feste Speise; denn ihr konntet sie noch nicht vertragen. Aber ihr könnt sie auch jetzt noch nicht vertragen; denn ihr seid noch fleischlich.“1

2. Wenn demnach von dem Apostel die Milch Nahrung der Unmündigen, die feste Speise aber Nahrung der Gereiften genannt ist,2 so wird S. b177 man unter Milch den Anfangsunterricht gleichsam als die erste Nahrung der Seele verstehen müssen, unter fester Speise aber das höchste unmittelbare Schauen. Denn das ist Fleisch und Blut des Logos,3 das heißt Erfassen der göttlichen Macht und des göttlichen Wesens.

3. „Schmecket und sehet, daß der Herr gütig ist!“4 heißt es. Denn so teilt er sich denen mit, die mehr in geistlicher Weise an einer solchen Speise Anteil nehmen, dann eben, wenn die Seele „bereits sich selbst nährt“5 nach dem Wort des wahrheitsliebenden Platon; denn die göttliche Lehre als Speise und Trank zu nehmen, das bedeutet, das Wesen Gottes erkennen.

4. Deshalb sagt auch Platon im zweiten Buch des Staates: „Man soll zuerst opfern, nicht etwa ein Ferkel, sondern ein großes und schwer zu beschaffendes Opfer“,6 und dann erst Untersuchungen über Gott anstellen.

5. Der Apostel aber schreibt: „Und unser Osterlamm wurde geschlachtet, Christus“,7 ein wirklich schwer zu beschaffendes Opfer, der Sohn Gottes, der für uns als Opfer dargebracht wird.8


  1. 1Kor 3,1-3. ↩

  2. Vgl. Hebr 5,13 f. ↩

  3. Vgl. Joh 6,53. ↩

  4. Ps 33,7. ↩

  5. Vgl. Platon, Brief VII p. 341 CD. ↩

  6. Ebd., Staat II p. 378 A. ↩

  7. 1Kor 5,7. ↩

  8. Vgl. Joh 17,19. ↩

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