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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Clement of Alexandria (150-215) Stromata Teppiche (BKV)
Fünftes Buch
XI. Kapitel

74.

1. Infolge davon sagt der Apostel: „Wir sehen jetzt wie in einem Spiegel, dann aber von Angesicht zu Angesicht“,1 auf Grund jenes reinen und unkörperlichen unmittelbaren Erfassens durch das Denken.2

2. „Es ist aber möglich, auch in der Dialektik (in der philosophischen Unterhaltung) zu Vermutungen über Gott zu kommen, wenn man ohne alle Mitwirkung der Sinne durch das reine Denken versucht, dem wahren Wesen eines jeden Dings näherzukommen und von der Betrachtung des Seienden nicht abzulassen, bevor man zu dem Höherliegenden emporgestiegen ist, das Gute seinem eigentlichen Wesen nach durch das bloße Denken erfaßt hat und so an das eigentliche Ziel des Denkens gelangt ist“,3 um mich der Worte Platons zu bedienen.

3. Wenn wieder Moses nicht gestattete, daß Altäre und Heiligtümer an vielen Orten errichtet würden, sondern einen einzigen Tempel Gottes erbauen ließ, so verkündete er damit, wie Basileides sagt, eine einzigentstandene Welt und, was nicht mehr die Ansicht des Basileides ist, einen einzigen Gott.

4. Und weil der erkenntniserfüllte Moses das Unbegrenzte nicht in einem Ort einschließen wollte,4 stellte er kein Götterbild in den Tempel zur Verehrung auf5 und gab damit zu verstehen, daß Gott unsichtbar und unendlich ist; so führte er die Hebräer gewissermaßen zu einer Vorstellung von Gott durch die Verehrung des in dem Tempel allein vorhandenen Namens.

5. Jedenfalls deutet das Gotteswort, indem es das Erbauen von Tempeln und alle Art von Opfern verbietet, darauf hin, daß der Allmächtige nicht an einen Raum gebunden sein kann, mit folgenden Worten: „Was für einen Tempel wollt ihr mir erbauen? sagt der Herr. Der Himmel ist mein Thron“6 und die folgenden Worte.

6. Und über die Opfer sagt er ähnlich: „Blut von Stieren und Fett von Schafen will ich nicht“,7 und was der Heilige Geist außerdem durch den Propheten untersagt.


  1. 1Kor 13,12. ↩

  2. Vgl. Philon, De post Caini 20. ↩

  3. Platon, Staat VII p. 532 AB. ↩

  4. Vgl. Philon, De somn. 64. ↩

  5. Im griechischen Text ist das Komma nicht nach (xxx), sondern nach (xxx) zu setzen. ↩

  6. Jes 66,1. ↩

  7. Ebd. 1,11. ↩

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