78.
1. „Denn den Vater und Schöpfer dieses Alls zu finden, ist eine schwere Aufgabe, und wenn man ihn gefunden hat, ihn allen zu verkünden, unmöglich;1 denn es läßt sich nicht mit Worten ausdrücken, wie das bei den übrigen Wissensgegenständen der Fall ist“,2 sagt der wahrheitsliebende Platon.
2. Denn er hat ganz genau gehört, daß der allweise Moses, als er auf den Berg hinaufstieg (nämlich um der heiligen Schau willen auf den Gipfel des nur geistig Wahrnehmbaren) notgedrungen den ausdrücklichen Befehl gab, daß nicht das ganze Volk mit ihm hinaufsteige.3
3. Und wenn die Schrift sagt: „Moses ging in das S. b186 Dunkel hinein, wo Gott war“,4 so offenbart dies für die, die es zu verstehen vermögen, daß Gott unsichtbar und unaussprechlich ist; denn als „Dunkel“ steht in der Tat der Unglaube und die Unwissenheit der Masse dem Glanz der Wahrheit im Wege.5
4. Und der Theologe Orpheus hat sich dadurch belehren lassen und sagte: „Einer ist, in sich vollendet; aus einem ist alles entstanden“ oder „entsprossen“; denn es gibt auch diese Lesart; und dann fährt er fort: „Aber keiner der sterblichen Menschen Siehet ihn je; er selber jedoch hat alle vor Augen.“6
5. Und noch deutlicher fügt er hinzu: „Aber ich sehe ihn nicht; denn Gewölk ist ringsum gebreitet. Alle die Sterblichen haben ja schwache Pupillen im Auge, Klein an Gestalt, da sie sind von Fleisch und von Knochen umwachsen.“7