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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Clement of Alexandria (150-215) Stromata Teppiche (BKV)
Sechstes Buch
II. Kapitel

8.

1. Während wieder Theognis sagt: „Keinerlei Freund noch treuen Gefährten hat der Verbannte“,1

2. hat Euripides gedichtet: „Wenn einer arm wird, weicht ihm jeder Freund schnell aus.“2

3. Und nachdem Epicharmos gesagt hatte: „Dein Schicksal, meine Tochter, ist beklagenswert; Denn jung ist noch dein Gatte, und du selbst bist alt“ und dann hinzufügte: „Denn er nimmt sich gewiß ein andres, jüngres Weib, Sie aber sucht sich sicher einen andren Mann“,3

4. schreibt Euripides: „Schlimm ist's, wenn einen jungen freit ein altes Weib; Denn er begehrt nach einem andern Ehebett; Sie aber sinnt auf Böses, wenn er sie verläßt.“4

5. Nachdem ferner Euripides in der „Medeia“ gesagt hatte: „Denn eines schlechten Manns Geschenk hat keinen Wert“,5

6. sagt Sophokles in dem Stück „Der die Geißel tragende Aias“ jenen Vers: „Feinds Gaben keine Gaben sind's und ohne Wert.“6

7. Und nachdem Solon gedichtet hatte: „Sattsein erzeugt Überhebung, wenn großer Reichtum zuteil wird“,7

8. schreibt Theognis geradezu: „Sattsein erzeugt Überhebung, wenn Reichtum dem Schlechten zuteil wird.“8

9. Davon ist auch Thukydides abhängig, wenn er in seinem Geschichtswerk sagt: „Die meisten Menschen pflegen S. b240 übermütig zu werden, wenn ihnen unerwartetes Glück im höchsten Maße und in kürzester Zeit zuteil wird.“9

10. Und Philistos ahmt in gleicher Weise die nämliche Stelle nach: „(In der Regel sind glückliche Umstände, die gemäß verständiger Berechnung eintreten, für die Menschen von sichererem Bestande als das, was wider Erwarten eintritt, und Unglück wehrt man sozusagen leichter ab, als daß man sich Glück auf die Dauer erhält.)10Diejenigen, denen wider Erwarten und unvermutet Glück zuteil wurde, pflegen am leichtesten übermütig zu werden.“11


  1. Theognis 209. ↩

  2. Euripides, Medeia 561. ↩

  3. Epimarchos Fr. 298 Kaibel. ↩

  4. Euripides Fr. inc. 914; vgl. Fr. 24,f. ↩

  5. Ebd., Medeia 618. ↩

  6. Sophokles, Aias 665. ↩

  7. Solon Fr. 5,9 Diehl. ↩

  8. Theognis 153. ↩

  9. Thukidides III 39,4. ↩

  10. Die eingeklammerten Sätze stammen nicht aus Philistos, sondern aus Thukidides III 39,4 und sind als Randbemerkung oder durch ein Versehen des Clemens selbst in das Philistoszitat geraten; sie sind am Schluß bei Clemens unvollstädig überliefert und deswegen hier aus Thukidides ergänzt. ↩

  11. Philistos Fr. 51 FHG I p. 190. ↩

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