36.
1. Sodann kommt der Hierogrammateus (der heilige Schreiber), der auf dem Kopf Federn und in den Händen ein Buch und ein Kästchen hat, in dem sich die Tinte zum Schreiben und das Schreibrohr befindet. Dieser muß die sogenannten Hieroglyphenbücher kennen, die von der Welt-und Länderkunde, von der Landeskunde Ägyptens, von der Beschreibung des Nillaufes und von der Einrichtung der Tempel und der ihnen geweihten Ländereien und von den Maßen und von dem Tempelgerät handeln.
2. Dann folgt auf die Zuvorgenannten der Stolistes (der mit der Bekleidung der Götterstatuen beauftragte Priester), der die Elle der Gerechtigkeit und ein Opfergefäß trägt. Dieser kennt alle Bücher, die von der Erziehungskunst und von der sogenannten Moschosphragistik1 (der Prüfung und Kennzeichnung der Opfertiere) handeln. Es sind aber zehn Bücher, die sich auf die Verehrung ihrer Götter beziehen und die Lehre von den ägyptischen Religionsgebräuchen enthalten, wie z.B. die Lehre von den Opfern, den Erstlingen, den S. b262 Hymnen, Gebeten, Prozessionen, Festen und von dem ähnlichen.
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Vgl. Herodotos 2,38 und Fr. J. Dölger, Sphragis, Paderborn 1911, S. 22. ↩