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Gegen Celsus (BKV)
63.
Was Celsus weiter gegen den Bericht der Schrift an Schmähungen vorbringt, ist nicht unerheblich. Er sagt: „Wenn Jesus wirklich S. 182 göttliche Macht zeigen wollte, so mußte er gerade seinen Widersachern und dem Richter, der ihn verurteilt hatte, und überhaupt allen Menschen erscheinen.“ Denn tatsächlich ist es auch uns nach dem Evangelium klar, dass Jesus nach seiner Auferstehung nicht so gesehen worden ist, wie er vorher sich öffentlich und allen zeigte. In der Apostelgeschichte steht geschrieben, „dass er sich vierzig Tage hindurch seinen Jüngern sehen ließ und mit ihnen vom Reiche Gottes redete“1; in den Evangelien hingegen steht nicht, dass er beständig mit ihnen zusammen war, sondern dass er einmal nach acht Tagen „bei verschlossenen Türen“ in ihrer Mitte erschien, und dann ein anderes Mal in ähnlicher Weise2. Und dass er sich nicht öffentlich zeigte wie in den Tagen vor seinem Leiden, erfahren wir auch von Paulus, der gegen Ende seines ersten Briefes an die Korinther folgendes schreibt: „Denn ich habe euch zuvörderst überliefert, was ich auch überkommen habe, dass Christus gestorben ist für unsere Sünden nach den Schriften“, „und dass er dem Kephas erschienen ist, dann den Zwölfen. Darauf erschien er mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von welchen die meisten bis auf den heutigen Tag noch leben, einige aber entschlafen sind. Darauf erschien er dem Jakobus, dann allen Aposteln; zuletzt aber von allen erschien er auch mir als einer unzeitigen Geburt“3.
Bedeutend und bewundernswert, und bedeutender, als nicht nur die große Menge unter den Gläubigen, sondern auch die weit Fortgeschrittenen es abschätzen, ist meiner Meinung nach die Erklärung dieser Stelle, in der wohl die Ursache deutlich gemacht werden könnte, weshalb Jesus nach seiner Auferstehung von den Toten nicht in gleicher Weise wie in der Zeit vorher erschienen ist. In einer solchen Schrift aber, die abgefaßt wird, um die gegen die Christen und ihren Glauben erhobenen Einwürfe zu widerlegen, können wir selbstverständlich von S. 183 vielen Punkten nur wenige vorbringen, werden aber vielleicht doch imstande sein, die Hörer unserer Widerlegung zu befriedigen.
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Origen Against Celsus
Chapter LXIII.
After these points, Celsus proceeds to bring against the Gospel narrative a charge which is not to be lightly passed over, saying that "if Jesus desired to show that his power was really divine, he ought to have appeared to those who had ill-treated him, and to him who had condemned him, and to all men universally." For it appears to us also to be true, according to the Gospel account, that He was not seen after His resurrection in the same manner as He used formerly to show Himself--publicly, and to all men. But it is recorded in the Acts, that "being seen during forty days," He expounded to His disciples "the things pertaining to the kingdom of God." 1 And in the Gospels 2 it is not stated that He was always with them; but that on one occasion He appeared in their midst, after eight days, when the doors were shut, and on another in some similar fashion. And Paul also, in the concluding portions of the first Epistle to the Corinthians, in reference to His not having publicly appeared as He did in the period before He suffered, writes as follows: "For I delivered unto you first of all that which I also received, how that Christ died for our sins according to the Scriptures; and that He was seen of Cephas, then of the twelve: after that He was seen of above five hundred brethren at once, of whom the greater part remain unto the present time, but some are fallen asleep. After that He was seen of James, then of all the apostles. And last of all He was seen of me also, as of one born out of due time." 3 I am of opinion now that the statements in this passage contain some great and wonderful mysteries, which are beyond the grasp not merely of the great multitude of ordinary believers, but even of those who are far advanced (in Christian knowledge), and that in them the reason would be explained why He did not show Himself, after His resurrection from the dead, in the same manner as before that event. And in a treatise of this nature, composed in answer to a work directed against the Christians and their faith, observe whether we are able to adduce a few rational arguments out of a greater number, and thus make an impression upon the hearers of this apology.