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S. 1 Wer glaubt und überzeugt ist, daß Gnade und Wahrheit durch Jesum Christum geworden, und daß Christus nach seinem eigenem Ausspruch (Joh. 14, 6.) die Wahrheit ist, 1 der sucht die Anweisung zu einem seligen Leben gewiß nirgend anders als in den Worten und in der Lehre Christi. Unter Christi Worten verstehen wir aber nicht bloß die, welche er in seiner menschlichen Erscheinung gesprochen: denn auch vorher war Christus als göttliches Wort in Moses und den Propheten. Ohne dieß göttliche Wort, wie konnten sie weissagen von Christo? Zum Beweis dafür wäre leicht aus den heiligen Schriften zu zeigen, daß Moses und die Propheten von Christi Geist erfüllt sprachen und thaten, wie sie gethan; allein wir bemühen uns, das vorliegende Werk in möglichster Kürze abzufassen. Daher mag es an dem einzigen Zeugniß von Paulus im Brief an S. 2 die Hebräer (11, 24—26.) genügen: „durch den Glauben wollte Moses, da er groß ward, nicht mehr ein Sohn der Tochter Pharao’s heißen, und erwählte lieber, mit dem Volk Gottes Ungemach zu leiden, als die zeitliche Ergötzung der Sünde zu haben, weil er die Schmach Christi für größeren Reichthum hielt als die Schätze Aegyptens.“ Daß er aber auch nach seiner Erhöhung in seinen Aposteln geredet hat, davon zeugt ebenfalls Paulus (2 Kor. 13, 3.): „oder 2 verlanget ihr Zeugniß von dem, der in mir redet, von Christus“?
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So weit findet sich der Anfang griechisch bei Euseb. c. Marc. Ancyr. 1, 4. wo er die Worte »οι πεπιστευκοτες και πεπιστευμενοι« gegen den Vorwurf des Marcellus, sie seyen ein Plagiat aus Platons Gorgias, in Schutz nimmt. ↩
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Aut numquid — nach Génebrard: An — Ruf. wie Joh. Tom. VI, 4. (ed. Lommatsch 1. p. 186.) X. 8. ει — und ib. XXVIII, 6. so wie Cyrill. Catech. (ed. Touttée) X, 7. η — da die Handschr. Des N. T. »επει« haben. ↩