97. Frage.
[Forts. v. S. 239 ] Wenn Jemand sagte: „Ich will mich einige Zeit bei euch zu meiner Förderung aufhalten,“ ob man einen Solchen aufnehmen soll.
Antwort. Da der Herr sagt: „Wer zu mir kommt, Den werde ich nicht hinausstoßen,“1 und der Apostel erklärt: „Aber wegen der eingeführten falschen Brüder, die sich eingeschlichen haben, um unsere Freiheit, die wir in Christus Jesus haben, auszukundschaften, damit sie uns in Dienstbarkeit brächten; Diesen wichen wir bezüglich der Unterwerfung nicht eine Stunde, damit die Wahrheit des Evangeliums bei euch bleibe;“2 so muß man ihnen zuvor den Zugang verstatten, sowohl weil der Erfolg zweifelhaft ist, — denn oft wird er, hat er einige Zeit den Nutzen verspürt, überhaupt an dem Leben Wohlgefallen finden, wie Das oft geschehen ist, — als auch damit Demjenigen, der von uns vielleicht eine ganz andere Ansicht hatte, unser Wandel offenbar werde. Übrigens müssen wir uns ihm gegenüber einer strengeren Zucht befleissigen, damit sowohl die Wahrheit offenbar als auch der Verdacht jeder Gleichgiltigkeit gehoben werde. Denn so werden wir Gott gefallen und wird Jener gefördert und eines Besseren belehrt werden.