297. Frage.
Wie soll man sich von den Sünden bekehren?
Antwort. Wenn man die Gesinnung Davids nachahmt, der zuerst sagt: „Meine Ungerechtigkeit habe ich kund gethan, und meine Sünde habe ich nicht verborgen. Ich S. 354 habe gesagt: Ich will bekennen wider mich meine Ungerechtigkeit dem Herrn;“1 ferner wenn man seinen Seelenzustand aufdeckt nach der Weise des sechsten und der mehreren anderen Psalmen, und wenn man von dem Apostel Das gelernt hat, was er den Korinthern wegen einer fremden Sünde bezeugte: „Die gottgefällige Traurigkeit bewirkt eine Buße zum Heile, welche niemals gereut.“2 Auch fügt er die Eigenschaften der Traurigkeit hinzu: „Denn siehe, eben Dieses, daß ihr in gottgefällige Traurigkeit versetzt wurdet, welche Sorgfalt hat es bei euch bewirkt, welche Vertheidigung, welchen Unwillen, welche Furcht, welche Sehnsucht, welchen Eifer, welche Bestrafung! In Allem habt ihr bewiesen, daß ihr unschuldig seid in dieser Sache.“3 Daraus erhellet also, daß man nicht allein von der Sünde abstehen und mit den Sündern solches Mitleid haben, sondern sich auch selbst von den Sündern zurückziehen muß. Dieses hat auch David angezeigt, indem er sprach: „Weichet von mir Alle, die ihr Böses thut,“4 und der Apostel gebot, mit einem Solchen nicht einmal zu essen.5