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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Gregory of Nyssa (335-394) Dialogus de anima et resurrectione Gespräch mit Makrina über Seele und Auferstehung (BKV)
§17. Einwände gegen die Auferstehung.

3.

„Soll ich noch einen anderen Einwand nach dem Sinne derer vorbringen, welche die Lehre von der Auferstehung nicht annehmen? Wie allgemein zugestanden wird, ist jedem Glied unseres Körpers von Natur aus eine bestimmte Tätigkeit zugewiesen. Die einen haben den Körper am Leben und in seiner Kraft zu erhalten, so daß wir ohne dieselben nicht weiter leben könnten wie Herz, Lunge, Leber, Gehirn, Magen und ähnliche Eingeweide, andere sind für die Sinnestätigkeit bestimmt, wieder andere für die Arbeit und zur Bewegung, während andere zur Weitergabe des Lebens an die Nachfolgenden nötig sind. Wenn nun das zukünftige Leben mit Hilfe dieser Körperteile geführt werden muß, so hat die Auferstehung keinen Zweck; ist aber die Schriftstelle wahr, wie sie es in der Tat ist, die da uns belehrt, daß im Leben nach der Auferstehung weder Ehe geschlossen noch Speise und Trank genossen werden, wozu braucht man dann noch die betreffenden Glieder, da die Aufgaben, denen sie jetzt dienen, in jenem Leben in Wegfall kommen? Denn wenn zum Zwecke der Ehe die für dieselbe bestimmten Glieder vorhanden sind, so haben wir sie durchaus nicht mehr nötig, weil es alsdann keine Ehe mehr gibt. Desgleichen sind die Hände zur Arbeit, die Füße zum Gehen, der Mund zur Aufnahme von Speise, die Zähne zum Mitwirken bei der Ernährung, die Eingeweide zur Verdauung, die abführenden Kanäle zur Fortschaffung der verbrauchten Stoffe bestimmt; wenn es nun diese Verrichtungen und Dinge nicht mehr gibt, wie und wozu sollten dann die für sie in Betracht kommenden Körperteile noch vorhanden sein? Wenn demnach der Körper keines von den Gliedern besitzt, welche dort zur Führung des Lebens durchaus überflüssig wären, so folgt daraus, daß wir gar keines von den Gliedern mehr haben, welche hienieden den Körper in seiner Vollständigkeit bilden (denn ganz anders verläuft dort S. 325 das Leben). Niemand wird aber so etwas Unsterblichkeit nennen, wenn sämtliche Glieder, weil für jenes Leben völlig unbrauchbar, mit dem Körper nicht auferstehen. Wenn dagegen die Kraft der Auferstehung sich auf all diese Glieder erstreckt, so müssen wir von Gott, der die Auferstehung bewirkt, annehmen, daß er uns bei der Auferstehung ganz überflüssige und für jenes Leben völlig unbrauchbare Dinge gibt.“

„Trotz alledem sind wir verpflichtet, zu glauben, daß die Auferstehung erfolge, und auch, daß sie nicht unnütz sei. Wir müssen daher auf die Erörterung allen Fleiß verwenden, damit wir dafür eintreten können, daß der Glaubenssatz von der Auferstehung in allen Stücken wohl begründet sei.“§ 18. Widerlegung

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Translations of this Work
Gespräch mit Makrina über Seele und Auferstehung (BKV)
Commentaries for this Work
Einleitung zum Gespräch mit Makrina „Über die Seele und die Auferstehung"

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