2. Kap. Der darauf folgende Umschwung.
Der Tyrann,1 den wir als den Beherrscher des Ostens nannten, ein Feind des Edlen und Widersacher alles Guten, konnte dies nicht länger ertragen. Nicht S. 412 volle sechs Monate hatte er diesen Zustand geduldet. Da tat er, was er zur Störung des Friedens auszuklügeln vermochte. Zuerst suchte er uns unter irgendeinem Vorwande an den Versammlungen in den Zömeterien zu behindern. Sodann veranlaßte er durch Vermittlung einiger schlechter Männer an sich selbst Abordnungen gegen uns. Er bewog nämlich die Bürger von Antiochien, sich als besondere Gnade von ihm zu erbitten, daß es in keiner Weise gestattet werde, daß ein Christ in ihrer Stadt wohne. Und auch andere sollten sie zu gleichem Schritte bereden. Der Leiter der Machenschaften war der Antiochener Theoteknus, ein gewalttätiger und der Zauberei ergebener Bösewicht, der seinem Namen keine Ehre machte.2 Er war Finanzbeamter in der Stadt.
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Nach den Beobachtungen von Laqueur, S. 116 ff., wird da, wo mit Sicherheit in der Kirchengeschichte des Eusebius Stücke älterer Schichtungen festgelegt werden können, der Ausdruck „Tyrann“ gebraucht, während in späteren Partien der Name Maximinus mit der Bezeichnung „Kaiser“ u. dgl. (βασιλεύς, ὁ κρατῶν, ὁ μειζῶν) wechselt und der Ausdruck „Tyrann“ vermieden wird. ↩
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Theoteknus = Gotteskind. — Der Bericht über Theoteknus ist wohl von Eusebius erst später eingefügt worden; vgl. Laqueur, S. 115 f. ↩