5. Kap. Die Bischöfe Jerusalems von dem Erlöser an bis auf Trajan und Hadrian.
Über die Regierungszeit der Bischöfe in Jerusalem konnte ich keine schriftlichen Nachrichten ausfindig S. 159 machen; dieselben haben allerdings nach der Überlieferung nur kurze Zeit regiert. Soviel habe ich jedoch aus Aufzeichnungen erfahren, daß bis zur Niederwerfung der Juden unter Hadrian sich in Jerusalem 15 Bischöfe gefolgt sind. Sie sollen alle von Geburt Hebräer gewesen sein, aber die Lehre Christi aufrichtig angenommen haben, weshalb sie des bischöflichen Amtes von den maßgebenden Personen für würdig erklärt worden waren. Es habe nämlich damals noch die ganze kirchliche Gemeinde (in Jerusalem) aus Hebräern bestanden, angefangen von den Aposteln bis zur erwähnten Niederwerfung, in der die Juden nach ihrem abermaligen Abfall von den Römern in bedeutenden Schlachten bezwungen wurden. Da damals die Bischöfe aus der Beschneidung aufhörten, so dürfte es am Platze sein, diese von Anfang an hier aufzuzählen:
1. Jakobus, der sog. Bruder des Herrn,
2. Symeon,
3. Justus,
4. Zachäus,
5. Tobias,
6. Benjamin,
7. Johannes,
8. Matthias,
9. Philippus,
10. Senekas,
11. Justus,
12. Levi,
13. Ephres,
14. Joseph,
15. Judas.
Dies sind die Bischöfe Jerusalems von den Aposteln an bis zur angegebenen Zeit; sämtliche waren aus der Beschneidung.1 Im zwölften Jahre der kaiserlichen Regierung folgt auf dem bischöflichen Stuhle in Rom Telesphorus als siebter Nachfolger der Apostel dem Xystus, nachdem dieser zehn Jahre im Amte tätig gewesen war. Ein Jahr und einige Monate später tritt in der Kirche zu Alexandrien Eumenes als sechster die bischöfliche S. 160 Würde an, nachdem sein Vorgänger elf Jahre regiert hatte.
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Vgl. A. Schlatter, „Die Kirche Jerusalems vom Jahre 70—130“, in Beiträge zur Förderung christlicher Theologie 2, 3 (1898). ↩