45. Konstantin erträgt auch die Unvernünftigen mit Geduld.
S. 36Er ertrug sogar mit Geduld auch Leute, die gegen ihn selber erbittert waren, und mahnte auch sie in Ruhe und mit gelassener Stimme, besonnen zu sein und nicht Streitigkeiten hervorzurufen; die einen waren denn auch durch seine Ermahnungen beschämt und ließen sich von ihrer Gesinnung abbringen; die andern aber, die jeder besonnenen Überlegung ganz unfähig waren, stellte er Gott anheim und entließ sie, ohne je selber etwas Hartes gegen einen zu sinnen. Da ist es auch ganz natürlich, daß die Unruhestifter in Afrika1 so weit in ihrer Gewalttätigkeit gehen konnten, daß sie auch vor verwegenen Taten nicht zurückscheuten. Dem Anscheine nach hat da ein böser Dämon den Menschen das Gute mißgönnt, das ihnen jetzt in so reichem Maße geboten wurde, und darum die Männer zu wahnwitzigen Handlungen hinzureißen versucht, wohl in der Hoffnung, den Zorn des Kaisers gegen sie erregen zu können. Ausrichten konnte er freilich nichts mit seinem Neide, da der Kaiser die Vorfälle lächerlich fand und, wie er selbst sagte, wohl merkte, daß der Antrieb vom bösen Feind ausging; besonnene Männer könnten ja nie solches wagen, sondern nur Leute, die entweder ganz wahnsinnig seien oder vom bösen Feind aufgestachelt würden; solche müsse man aber eher bemitleiden als strafen; er selbst werde auf keine Weise vom Wahnsinn dieser Toren betroffen außer daß sie sein Mitleid erregten — so überaus weit ging seine Güte.
-
Die Donatisten. ↩