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Works Eusebius of Caesarea (260-339) Vita Constantini et Oratio ad coetum sanctorum Vier Bücher über das Leben des Kaisers Konstantin und des Kaisers Konstantin Rede an die Versammlung der Heiligen (BKV)
Buch I

58. Der Christenverfolger Maximin flieht und verbirgt sich in Sklavenkleidung.

Eine solche Strafe hatte den ereilt, der die Verfolgung begonnen hatte. Das hatte jener, von dem jetzt die Rede ist, selber gesehen und er wußte das aus Erfahrung ganz genau und doch suchte er das alles zusammen zu vergessen; er rief sich weder die Vergeltung ins Gedächtnis, die diesen ersten Christenverfolger ereilt hatte, noch auch die gerechte Rache, der jener andere verfallen war, der sogar seinen Ehrgeiz darein gesetzt hatte, dem ersten wie bei einem Wettstreit in der Schlechtigkeit es zuvorzutun, der sich rühmen wollte, noch neuere Strafen gegen uns erfunden zu haben. Denn es genügten ihm nicht Feuer, Schwert und Kreuz, nicht einmal wilde Tiere und die Tiefen des Meeres; zu all dem erfand er noch selber eine fremdartige Strafe; er befahl nämlich durch ein Gesetz die Augen der Christen zu verstümmeln. Ganze Scharen nicht nur von Männern, sondern auch von Kindern und Frauen ließ er durch S. 45Schwert und Brenneisen der Sehkraft des rechten Auges und der Sehnen des rechten Fußes berauben und so verstümmelt in die Bergwerke schicken, daß sie dort in Elend ihr Leben hinbrächten. Darum ereilte auch ihn nach nicht langer Zeit die gerechte Strafe Gottes, als er im Vertrauen auf den gehofften Beistand der Dämonen, die er für Götter hielt, und auf die vielen Tausende seiner Soldaten sich zum Kriege rüstete; denn da mußte er, jeder Hoffnung auf Gottes Hilfe beraubt, den ihm nicht zukommenden kaiserlichen Purpur ablegen, sich feige und unmännlich unter der Menge verbergen und sein Heil in der Flucht suchen1 ; darauf verbarg er sich auf den Feldern und in den Dörfern und glaubte in seiner Sklavenkleidung verborgen bleiben zu können, nicht aber war er auch dem großen Auge der allsehenden Vorsehung entgangen; denn wie er hoffte, daß sein Leben nun in Sicherheit sei, stürzte er, vom Feuerpfeile Gottes getroffen, kopfüber hin und sein ganzer Körper wurde durch das gottgesandte Feuer so verzehrt, daß das ganze Aussehen seiner früheren Gestalt vollständig schwand und nur noch die ausgetrockneten Knochen von ihm übrig blieben wie bei einem skelettartigen Gespenst.2


  1. Maximinus Daja wurde am 30. April 313 von Licinius geschlagen; im nämlichen Jahre starb er zu Tarsus, nachdem er noch ein Toleranzedikt zugunsten der Christen erlassen hatte. ↩

  2. Vgl. Kirchengeschichte IX 10, 14. ↩

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Vier Bücher über das Leben des Kaisers Konstantin und des Kaisers Konstantin Rede an die Versammlung der Heiligen (BKV)

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