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Works Nemesius of Emesa (350-420) De natura hominis

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Anthropologie

Kapitel 18: Die Arten der Lust

Von den Arten der Lust sind die einen seelisch, die andern körperlich. Seelischer Art sind die Lustgefühle der Seele selbst, z.B. die Empfindungen der Lust bei der Beschäftigung mit den Wissenschaften und der Forschung. Diese Gefühle und die andern solcher Art sind nur der Seele eigen. Körperlicher Art dagegen sind die Lustgefühle, die mit der Vereinigung des Leibes und der Seele entstehen und deswegen als körperlich bezeichnet werden, z. B. die Lustgefühle, die sich bei den Mahlzeiten und den Handlungen des Geschlechtsverkehrs einstellen. Lustgefühle, die nur dem Leibe eigentümlich sind, findet man wohl nicht; vielmehr Leiden, z. B. Schneidungen, Entleerungen und solche Eigenschaften, die sich aus einer Säftemischung ergeben. Jede Lust ist mit Sinnesempfindung verknüpft. Wir zeigten die Sinnesempfindung als seelischer Art. Es ist offenbar: die Lust gehört zu den Ausdrücken, die vielfältige Bedeutung haben. Sie (die Lust) fällt unter die eine und die andere Gattung, z. B. die edlen und die schlechten Lustempfindungen. Die einen sind falsche, die andren echte Lustgefühle; die einen beruhen nur auf dem Denken und sind geistiger Art, die andren treten am Körper auf und sind sinnlicher Art. Von den sinnlichen Lustgefühlen sind die einen natürlich die andren nicht. Der Lust beim Trinken ist die Betrübnis beim Dürsten entgegengesetzt. Der geistigen Lust steht nichts gegenüber. Alle diese Verhältnisse zeigen „die Lust" S. 67 als mehrdeutiges Wort. Von den sogenannten körperlichen Lustgefühlen sind die einen zugleich notwendig und natürlich, ohne die man nicht leben kann: z. B. gehören dahin die Speisen, die den Mangel im Leib ausfüllen, ferner die notwendigen Kleidungsstücke; die andern körperlichen Lustgefühle sind zwar natürlich, aber nicht notwendig: z. B. die Handlungen in der naturgemäßen und gesetzlich erlaubten Ehe. Die tragen ja zum Fortbestand des ganzen Menschengeschlechtes bei. Man kann auch ohne sie in Jungfräulichkeit leben. Endlich gibt es Lustgefühle, die nicht notwendig und nicht natürlich sind: z. B. die Trunkenheit, die geschlechtliche Ausschweifung, die Habgier und die Unmäßigkeit im Essen und Trinken, die über das Bedürfnis hinausgeht.

Diese Lustgefühle nützen uns nichts zur Fortpflanzung des Geschlechts, wie es die gesetzlich erlaubte Ehe ermöglicht, sie leisten auch nichts für einen festen Zusammenhalt des Lebens; im Gegenteil: sie schaden sogar. Infolgedessen darf, wer in Gott lebt, nur die Lustgefühle erstreben, die zugleich notwendig und natürlich sind. Der Mensch, der hinter dem in Gott lebenden seinen Platz in der zweiten Reihe der Tugenden gefunden hat, muß sich auch um diese Lustgefühle bemühen, die natürlich, aber nicht notwendig sind, und zwar muß er das mit geeignetem Maß, rechter Art, zu passender Zeit und an richtiger Stelle tun. Die andren Lustgefühle sind auf jede Weise zu meiden. Man muß diese einfach für edle Lustgefühle ansehen, denn sie sind nicht mit Betrübnis gemischt, sie verursachen keine Reue, sie erzeugen sonst keinen Schaden, sie überschreiten nicht das erlaubte Maß, sie ziehen uns nicht weit von den ernsten Bestätigungen ab, sie machen uns nicht zu ihren Sklaven. Aber im eigentlichen Sinne gelten nur die als Lustgefühle, die der Erkenntnis der Gottheit, den Wissenschaften und den Tugenden irgendwie innewohnen oder mit ihnen verflochten sind. Diese Lustgefühle müssen wir zu den Dingen zählen, die an erster Stelle zu erstreben sind. Sie wirken nicht zu unserm nackten Dasein, auch nicht zur Fortpflanzung des Menschengeschlechtes mit, vielmehr gestalten sie unser Leben glücklich und machen uns zu trefflichen und gottesfürchtigen Menschen; sie tragen sogar zur seelischen und geistigen Vollendung des Menschen bei; sie heilen nicht gewisse Leiden wie die Lustgefühle, die den Mangel im Leibe ausfüllen, sie enthalten überhaupt keine Betrübnis, die ihnen vorausgegangen ist, nachfolgt oder gegenübersteht. Es sind vielmehr reine Lustgefühle, zudem frei von jeder Mischung mit irdischem Stoff, da sie nur seelischer Art sind.

Nach Platons Ansicht sind bekanntlich die einen Lustgefühle falsch, die andern wahr. Falsch sind alle, die mit Sinnesempfindung sowie mit unwahrem Sinnesurteil wahrgenommen werden und die mit Schmerzerscheinungen der Betrübnis verflochten sind.

Wahr jedoch sind all die Lustgefühle, die nur der Seele selbst S. 68 im Verein mit Wissenschaft, Verstand und Vernunft zu eigen sind; außerdem sind sie rein und ohne Beisatz von Betrübnis, auch folgt ihnen keine einzige Reue jemals auf dem Fuße. Die Lustgefühle, die sich an die Forschung und die edlen Handlungen anschliessen, bezeichnen einige nicht als Leiden, sondern als innere Reizungen. Einige erklären die Lust dieser Art mit besondrem Namen als Freude. Sie beschreiben die Lust als ein sinnlich wahrnehmbares Werden zu dem, was die Natur zu ihrer Ergänzung fordert. Diese Begriffsbestimmung gilt offenbar nur für die körperliche Lust. Diese bedeutet eben eine Stillung des körperlichen Bedürfnisses und eine Heilung der Betrübnis, die sich infolge des Bedürfnisses dazu gesellt hat. Wenn uns beispielsweise friert oder dürstet, so heilen wir die Betrübnis, die aus dem Frost und dem Durst entspringt, auf diese Weise: wir freuen uns bei der Erwärmung und dem Trinken. Diese Lustgefühle sind somit nur zufällig, nicht an sich und nicht von Natur aus gut. So ist z.B. das Gesundwerden nur zufällig ein Gut, während das Gesundsein von Natur und an sich gut ist; ebenso sind auch die Lustgefühle nur zufällig gut, gleichsam als eine Art von Heilmitteln; dagegen sind die Lustgefühle, die in der Forschung ihren Grund haben, an sich und von Natur aus gut; denn sie entstehen nicht infolge eines Bedürfnisses. Hieraus ergibt sich demnach klar: nicht jede Lust stillt das Bedürfnis des Leibes. Ist dies der Fall, so paßt nicht die Begriffsbestimmung in dieser Form: die Lust ist ein sinnlich wahrnehmbares Werden zu dem, was die Natur zu ihrer Ergänzung fordert. Die Begriffsbestimmung umfaßt nicht sämtliche Lustgefühle, sie läßt vielmehr die Lust ausser acht, die aus der Forschung erfliesst. Auch Epikur erklärt die Lust als Aufhebung all dessen, was Betrübnis schafft, und er sagt damit dasselbe wie die Vertreter der Auffassung: die Lust ist ein sinnlich wahrnehmbares Werden zu dem, was die Natur zu ihrer Ergänzung fordert. Lust nennt er die Befreiung von dem, was Betrübnis hervorruft. Nun gibt es aber keine Entstehung die mit ihren eignen Erzeugnissen gleichartig oder verwandt ist; folglich darf man auch nicht die Entstehung der Lust als Lust ansehen, sondern als etwas Andres, das neben der Lust besteht. Im Werden beruht ja die Entstehung. Unter den entstehenden Dingen gibt es keins, das entsteht und gleichzeitig schon fertig entwickelt ist; vielmehr liegt die stückweise Entstehung klar auf der Hand. Was sich jedoch erfreut, das freut sich in seiner Geschlossenheit. Darum ist die Lust keine Entstehung.

Außerdem kommt jede Entstehung nur für das in Betracht, was nicht da ist. Die Lust jedoch erstreckt sich auf die Dinge, die bereits vorhanden sind. Mithin ist die Lust keine Entstehung. Ueberdies bezeichnet man zwar eine Entstehung als schnell und als langsam, aber keine Lust. Ferner stellen die einen Güter eine dauernde Eigenschaft dar, die andren eine Wirksamkeit, die S. 69 weiteren endlich Hilfsmittel. Eine dauernde Eigenschaft ist beispielshalber die Tugend. Eine Wirksamkeit ist z. B. die tugendhafte Handlung. Ferner: eine dauernde Eigenschaft ist das Sehvermögen. Tätigkeit ist das Sehen. Als Werkzeuge, durch die wir unsere Tätigkeit ausüben, dienen z. B. das Auge, der Reichtum und dergleichen Dinge. Alle Seelenvermögen, die sich mit den edlen und den schlechten Dingen beschäftigen, sind Vermögen verschiedener dauernder Eigenschaften. Ist also die Lust ein Gut oder ein Uebel, so wird sie sich nur bei diesen Eigenschaften finden. Aber eine dauernde Eigenschaft ist sie nicht. Sie ist keine dauernde Eigenschaft wie die Tugend; denn dann schlüge sie nicht so leicht in die Betrübnis um, die doch der Lust selbst entgegengesetzt ist. Die Lust ist auch keine Eigenschaft, die der Verneinung entgegensteht. Unmöglich bestehen zu gleicher .Zeit dauernde Eigenschaft und ihre Verneinung. Manche Menschen empfinden allerdings gleichzeitig Lust und Betrübnis, z. B. die Leute, die sich kratzen. Folglich ist die Lust keine dauernde Eigenschaft. Aber sie ist auch kein Werkzeug. Die Werkzeuge sind ja wegen andrer, nicht um ihrer selbst willen da. Die Lust indes ist nicht wegen eines andern, sondern um ihrer selbst willen da; mithin ist sie auch kein Werkzeug, So bleibt nun noch übrig: die Lust ist eine Tätigkeit. Daher beschreibt Aristoteles sie als ungehinderte Tätigkeit der naturgemäßen dauernden Eigenschaft. Die Hindernisse ihrer naturgemäßen Tätigkeit bilden die Betrübnis. Aber auch die Glückseligkeit ist ungehinderte Tätigkeit der naturgemäßen dauernden Eigenschaft. Auf Grund dieser Begriffsbestimmung ergibt sich denn: die Glückseligkeit ist Lust, zugleich ist die Begriffsbestimmung damit zu Fall gebracht. Aristoteles berichtigte nun seine Begriffsbestimmung und erklärte die Lust als Ziel der naturgemäßen ungehinderten Tätigkeiten des Menschen; infolgedessen ist die Lust mit der Glückseligkeit verflochten und bildet eine Einheit mit ihr; andrerseits ist die Glückseligkeit keine Lust. Nicht jede Tätigkeit ist Bewegung; aber es gibt eine Tätigkeit, die sich sogar ohne Bewegung vollzieht: in dieser Tätigkeit wirkt Gott; denn er ist der erste Beweger, der sich nicht bewegt. So äußert sich auch die Tätigkeit der Forschung bei den Menschen: sie geschieht ohne Bewegung. Der Gegenstand der Forschung bleibt eben stets ein und derselbe, auch hat die Denkkraft des Forschers einen festen Stand; dreht sie sich doch beständig um einen und denselben Gegenstand. Die Lust der wissenschaftlichen Forschung ist die größte, eigentlichste und wahre; entsteht sie ohne Bewegung, so ergibt sich deutlich dies: die Lustgefühle aus kleineren Bewegungen sind desto besser und größer, je kleiner die Bewegungen sind. Die Lustgefühle lassen sich zusammen mit den Tätigkeiten nach Arten gliedern. Soviele Arten von Tätigkeiten es gibt, ebensoviele Arten kennt man auch von den Lustgefühlen; zu den edlen S. 70 Tätigkeiten gehören edle, zu den niedrigen dagegen schlechte Lustgefühle. Es ist einleuchtend: für jeden einzelnen Sinn bestehen auch Lustgefühle, die der Art nach verschieden sind. Andre Lustgefühle gehören zum Gefühl und zum Geschmack, andre zum Gesicht, zum Gehör und zum Geruch. Reiner sind allerdings die Lustgefühle all der Sinne, die Lust bereiten, ohne mit den Sinnesgegenständen in unmittelbare Berührung zu kommen; dahin gehören z.B. Gesicht, Gehör und Geruch. Es gibt auch zwei Arten der dianoetischen (= wissenschaftlichen) Tätigkeiten: davon ist die eine praktisch, die andre theoretisch. Damit ist also klar: es gibt auch von den Lustgefühlen zwei Arten, die sich im Gefolge dieser dianoetischen Tätigkeiten zeigen. Unter diesen Arten ist die theoretische reiner als die praktische. Dem Menschen, sofern er Mensch ist, sind die dianoetischen Lustgefühle eigentümlich. Sofern er Lebewesen ist, sind ihm die sinnlichen Lustgefühle auch wie den andren Lebewesen gemeinsam. Nun finden die einen Menschen an diesen, die andren an jenen Lustgefühlen Gefallen; darum sind nicht die Lustgefühle, die den niedrigen Menschen, sondern diejenigen, die den sittlich hochstehenden als edel erscheinen, auch in ihrem Wesen edel. Als der rechte Beurteiler bei jeder Sache gilt nicht jeder beliebige Mensch, sondern nur der Mann, der sie versteht und der seiner natürlichen Veranlagung nach darauf eingestellt ist.

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De la nature de l'homme

Chapitre XVIII. DES PLAISIRS.

Les plaisirs appartiennent, les uns à l'âme, les autres au corps1. Les plaisirs de l'âme sont ceux qui ne sont propres qu'à elle : tels sont ceux que procurent l'étude et la contemplation; car les plaisirs de ce genre n'appartiennent qu'à l'âme seule. Les plaisirs corporels sont ceux qui résultent de l'union du corps et de l'âme; on les appelle corporels, pour cette raison : tels sont ceux de la table et de l'amour. Mais le corps seul n'a aucun plaisir qui lui soit tout-à-fait propre; il n'éprouve que des affections, comme, par exemple, des sections, des écoulements, des modifications relatives à sa constitution. Car tout plaisir est accompagné de sentiment : or, nous avons montré que le sentiment appartient à l'âme.

Le mot plaisir est évidemment du nombre de 138 ceux qui se prennent dans plusieurs sens. Il y a, en effet, des plaisirs de différentes sortes; comme, les plaisirs honnêtes et les plaisirs illicites, les plaisirs trompeurs et les plaisirs véritables. Les plaisirs de la pensée toute seule ont rapport à la connaissance; ceux du corps, à la sensation. Parmi ces derniers, les uns sont naturels, les autres ne le sont pas. Au plaisir que l'on éprouve à boire, est opposée la souffrance de la soif : mais le plaisir que donne la connaissance n'a aucune souffrance qui lui soit opposée. On voit donc que le mot plaisir peut se prendre dans bien des sens différents.

Parmi les plaisirs appelés corporels, il y en a qui sont tout à la fois nécessaires et naturels, et sans lesquels on ne peut vivre : tels sont ceux que procurent les aliments qui apaisent la faim, et les vêtements indispensables au corps. Il y en a d'autres qui sont naturels, sans être nécessaires : tels sont les plaisirs de l'amour que permettent les lois de la nature et celles de la société ; car ils ont pour objet de perpétuer l'espèce humaine ; mais on peut s'en passer, et vivre dans la virginité. Il y en a d'autres qui ne sont ni nécessaires, ni naturels : comme, l'ivrognerie, la débauche, et les excès de la bonne chère. Loin d'être utiles pour la conservation de notre espèce, ainsi que les unions légitimes, ou de servir à soutenir notre existence, ils y sont tout-à-fait contraires. Celui qui veut consacrer sa vie à Dieu, doit se borner aux plaisirs nécessaires 139 et naturels : celui qui se contente du second rang dans la vertu, peut y joindre les plaisirs naturels, qui ne sont point indispensables; pourvu qu'il observe toutes les convenances de la raison, de la modération, des usages et des circonstances : quant aux autres plaisirs, il faut les fuir absolument.

On ne doit regarder comme des plaisirs honnêtes que ceux-là seulement qui sont exempte de peines, qui n'engendrent pas de repentir, qui n'occasionnent aucun dommage à autrui, qui ne sortent point des limites de la modération, qui ne détournent pas des affaires sérieuses, enfin, qui n'asservissent pas.

Les plaisirs par excellence sont ceux que procurent la contemplation de Dieu, l'étude des sciences, et la pratique des vertus : ils sont comme inhérents à ces choses. Nous devons placer au premier rang, ces plaisirs qui n'ont pas simplement pour objet d'assurer notre existence ou de perpétuer notre race, mais dont le but est de nous améliorer, de faire de nous des gens de bien, des serviteurs de Dieu, de perfectionner notre âme et notre intelligence. Ces plaisirs ne sont point au service de certaines affections, comme ceux qui accompagnent la satisfaction des besoins physiques : aucune peine ne les précède, ne les suit, et ne leur est opposée ; mais ils sont purs et dégagés de tout mélange matériel, parce qu'ils appartiennent uniquement à l'âme. Car, 140 selon Platon, il y a des plaisirs trompeurs, et des plaisirs vrais. Les premiers sont ceux qui sont fondés sur un sentiment vain, sur une opinion fausse, et qui sont mêlés de peines. Les plaisirs vrais sont ceux qui ont rapport à l'âme toute seule, qui sont intimement unis à la science, à l'intelligence et à la prudence, qui sont purs et exempts de peines, et que le repentir n'accompagne jamais. Les plaisirs qui résultent de la connaissance des choses et de la pratique du bien, se nomment jouissances, πείσεις, et non affections, πάθη2. II y en a qui donnent, à cette sorte de plaisirs, le nom de joie, χαρά.

On définit le plaisir, une production dans une nature sensible3. Mais cette définition ne convient guère qu'au plaisir du corps : car cette espèce de plaisir consiste dans la satisfaction d'un besoin corporel, et dans le soulagement de la souffrance qui résulte de ce besoin. En effet, quand nous sommes tourmentés par le froid et par la soif, nous éprouvons du plaisir à y porter remède en nous réchauffant et en buvant. La satisfaction de ces besoins est donc un plaisir relatif, et non un plaisir absolu et essentiel. Or, de même que la guérison est un bien relatif, et que la bonne santé est un bien absolu et essentiel, de même aussi ces plaisirs, n'étant qu'une sorte de remèdes, sont seu- 141 lement relatifs, tandis que les plaisirs attachés à la contemplation, et qui ne naissent pas d'un besoin, sont absolus et essentiels. On voit donc évidemment que tout plaisir n'est pas la satisfaction d'un besoin. Par conséquent, la définition du plaisir n'est pas bonne, et l'on ne peut pas dire qu'il est une production dans une nature sensible : d'ailleurs, cette définition ne comprend pas tous les plaisirs, puisqu'elle omet ceux qui sont attachés à la contemplation.

Épicure, en définissant le plaisir, le soulagement d'une souffrance quelconque, dit la même chose que ceux qui prétendent que c'est une production dans une nature sensible. Car il le fait consister dans la délivrance d'une peine. Or, puisque toute production se distingue essentiellement de ses résultats, on ne doit pas regarder la production du plaisir comme un plaisir, mais comme une chose d'une nature différente. La production consiste dans la naissance, et aucune des choses qui sont produites, ne peut, en même temps, recevoir l'existence et l'avoir déjà reçue; il est clair que cela n'a lieu que successivement : or, le plaisir se fait sentir tout à la fois, il n'est donc pas une production. D'ailleurs, toute production a pour objet une chose qui n'existe pas encore, tandis que le plaisir a pour objet des choses qui existent déjà : le plaisir n'est donc pas une production. De plus, la production est tantôt prompte, tantôt lente, or il n'en est pas de môme du plaisir.

142 D'un autre côté, les biens consistent, les uns dans la manière d'être, d'autres dans la fonction, d'autres, enfin, dans les instruments : .dans la manière d'être, comme la vertu ; dans la fonction, comme la pratique de la vertu; de même, dans la manière d'être, comme le sens de la vue; dans la fonction, comme la vision : enfin, dans les instruments qui nous servent de moyens d'action, comme l'œil, les richesses, etc. Toutes les facultés de l'âme qui ont rapport au bien et au mal, dépendent de quelque manière d'être : si donc le plaisir est la jouissance du bien ou la délivrance du mal, c'est en ces choses seulement qu'il consistera; mais il n'est pas une manière d'être. En effet, il n'est pas comme la vertu, car il ne changerait pas si facilement en la peine contraire. Il n'est pas non plus comme la manière d'être opposée à la privation ; car cette manière d'être et la privation ne sauraient exister ensemble : or, on a quelquefois du plaisir et de la peine tout à la fois, comme, par exemple, quand on est chatouillé. Le plaisir n'est donc pas une manière d'être. Il n'est pas non plus un instrument, car les instruments existent pour autre chose que pour eux-mêmes, tandis que le plaisir existe pour lui, et non pour autre chose : le plaisir n'est donc pas un instrument. Il ne peut donc être qu'une fonction. C'est pour cela qu'Aristote le définit4, la fonction d'une manière d'être naturelle, qui n'éprouve 143 aucun obstacle. Car, tout ce qui s'oppose aux fonctions naturelles, occasionne de la souffrance : mais le bien-être est aussi la fonction d'une manière d'être naturelle, qui n'éprouve aucun obstacle. Il résulte de cette définition que le plaisir est le bien-être : donc elle n'est pas exacte. C'est pourquoi il l'a rectifiée, et il a dit que le plaisir est la fin des fonctions naturelles de l'animal, qui n'éprouvent aucun obstacle; de sorte que le plaisir est intimement uni au bien-être, et qu'il lui est coexistant, mais qu'il n'est pas le bien-être.

Toute fonction n'est pas un mouvement, car il en est qui s'exercent sans mouvement : tels sont principalement les actes de Dieu, qui est le premier moteur, bien qu'il soit lui-même exempt de mouvement. Tel est encore l'exercice de la contemplation dans les hommes; car il a lieu sans mouvement. En effet, l'objet de la contemplation est toujours un, et le même ; et la pensée de celui qui contemple est fixe, puisqu'elle s'applique toujours à une seule et même chose. Hais, puisque le plaisir de la contemplation, qui est très grand, très pur et très vrai, a lieu sans mouvement, il en résulte évidemment que ceux qui ont lieu avec peu de mouvement, sont d'autant plus grands et plus désirables que ce mouvement est moindre.

La division des plaisirs en diverses espèces se fait d'après celle des fonctions : car il y a autant d'espèces de plaisirs que d'espèces de fonctions. Les plaisirs désirables sont attachés aux bonnes 144 fonctions, les plaisirs blâmables, aux mauvaises.

Il est clair qu'à l'exercice de chacun de nos sens est attachée une espèce particulière de plaisirs : car les plaisirs du tact et du goût ne sont pas les mêmes que ceux de la vue, de l'ouïe, et de l'odorat. Les sens les plus purs sont ceux dont les organes s'éloignent le plus des objets sensibles qui occasionnent les plaisirs : tels sont la vue, l'ouïe et l'odorat.

Les fonctions de l'intelligence sont de deux espèces : les unes ont rapport à la pratique, les autres à la théorie. Il en résulte donc que les plaisirs attachés à ces fonctions sont aussi de deux espèces : ceux de la théorie sont plus purs que ceux de la pratique. Les plaisirs de l'intelligence appartiennent à l'homme, considéré comme être raisonnable; quant aux plaisirs des sens, il en jouit, comme animal, et ils lui sont communs avec les autres animaux.

Puisque les hommes ne sont point d'accord sur l'appréciation des plaisirs des sens, on doit regarder comme désirables ceux que les gens de bien estiment, et non ceux que recherchent les méchants : car, tout homme n'est pas un bon juge de la valeur des choses, et la seule bonne appréciation est celle de l'homme qui est éclairé, et qui se conforme à la nature.


  1. Aristote, Eth. ad Nicom., liv. x. ↩

  2. Ces deux expressions sont tirées de πάσχω, fut. Πείσομαι. ↩

  3. Ὁρίζονται δὲ τὴν ἡδονὴν, γένεσιν εἰς φύσιν αἰσθητὴν. Cette définition du plaisir se trouve dans le Philèbe de Platon ; Aristote la critique dans les livres vιι et x de son Éthique. ↩

  4. Ethic. ad Nicom. viii. ↩

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