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Works Epiphanius of Salamis (315-403) Ancoratus Der Festgeankerte (BKV)
Brief

8.

Jeder dieser Namen ist eindeutig und läßt keine weitere Bedeutung zu. Denn der Vater ist Vater und hat nichts, was ihm gegenübergestellt werden könnte oder was ihn mit einem anderen Vater auf eine Stufe stellt, damit nicht etwa zwei Götter seien. Und der Sohn ist der Eingeborene, wahrer Gott vom wahren S. 21Gott; er hat nicht den Namen des Vaters, ist auch nichts Verschiedenes vom Vater, sondern der Sohn des einen Vaters. Er ist der Eingeborene, damit er allein den Namen Sohn habe, und Gott aus Gott, e i n Gott Vater und Sohn genannt werde. Auch der Hl. Geist ist eingeboren; er hat nicht den Namen Sohn, nicht des Vaters Benennung, sondern Hl. Geist, so heißt er, ohne etwas vom Vater Verschiedenes zu sein. Denn der Eingeborene selbst sagt: „Der Geist des Vaters"1 , und: „Der vom Vater ausgeht und vom Meinen nehmen wird"2 , damit man nicht glaube, der Hl. Geist sei etwas vom Vater oder Sohn Verschiedenes, sondern von derselben Wesenheit, derselben Gottheit, göttlicher Geist, der Geist der Wahrheit, der Geist Gottes, der Tröstergeist; er allein trägt diesen Namen, er hat nicht seinesgleichen, er wird auch keinem anderen Geiste gleichgehalten, nicht mit dem Namen des Sohnes genannt oder mit der Benennung des Vaters benannt, damit nicht der Eigenname Gattungsname werde; nur der Begriff Gott liegt gemeinsam sowohl in der Bezeichnung Vater als auch Sohn und Hl. Geist, die Beziehung: Gottes und der Begriff: Gott. Denn der Geist Gottes ist der Geist des Vaters und Geist des Sohnes nicht nach Art einer Zusammensetzung, wie in uns Leib und Seele [verbunden] sind, sondern inmitten des Vaters und Sohnes, aus dem Vater und Sohn [hervorgehend3 , der dritte der S. 22Benennung nach. Darum heißt es auch: „Gehet hin, taufet auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!"4 . Wenn aber der Vater auf seinen Namen tauft als auf den Namen Gottes und so das Siegel im Namen Gottes vollständig in uns besiegelt ist, und wenn Christus auf seinen Namen tauft als auf den Namen Gottes, und wenn jenes Siegel vollkommen ist, indem wir im Namen Gottes besiegelt werden: wer wird da gegen seine eigene Seele freveln und sagen, daß der Geist etwas Verschiedenes von der Gottheit sei? Denn wenn auf den Namen des Vaters und auf den Namen des Sohnes und auf den Namen des Hl. Geistes doch das Siegel der Dreiheit nur eines ist, so ist auch die Macht der Gottheit in der Dreiheit nur eine. Wenn nun dieses eine Gott ist, das andere aber erschaffen und daher nicht Gott, wie könnten die zwei [Sohn und Geist, wenn sie nicht Gott wären] zu dem einen verbunden sein in dem Siegel der Vollendung? Wir sind also nur auf den einen königlichen Namen des Vaters besiegelt worden, und alles andere ist nicht königlich, sondern "wir dienen noch den Elementen und den Geschöpfen"5 . Es sollte nämlich, das ist die Meinung der Irrlehrer, des Vaters Name allein uns nicht haben retten können und er sich daher zwei andere Elemente geschaffen haben, auf daß seine Gottheit noch einen Zuwachs an Macht erhalte und den von ihm Versiegelten retten könne und der von ihm geschaffene Mensch Nachlassung der Sünden und Erlösung erlange.


  1. Joh. 15, 26. ↩

  2. Ebd. 16, 14. ↩

  3. ἐκ τοῦ πατρὸς καὶ τοῦ υἱοῦ. Hier wie c. 9 findet sich also genau das griechische filioque, allerdings ohne ἐκπορευόμενον. Am Schlüsse heißt es vom Hl. Geist, er sei ἐκ τῆς αὐτῆς οὐσίας Πατρὸς καὶ Υἱοῦ; c. 70: παρὰ ἀμφοτέρων, worauf sogleich folgt: Πνεῦμα ἐκ Πατρός. c. 71 : ... τὸν Υἱὸν καλεῖ τὸν ἐξ αὐτοῦ, τὸ δὲ ἅγιον Πνεῦμα τὸ παρ’ ἀμφοτέρων. Vgl. c. 67. Daß der Unterschied der Präpositionen nicht zu pressen ist, zeigt c. 73 : ὁ παρὰ τοῦ Πατρὸς καὶ ἐκ τοῦ Υἱοῦ. Daß Epiphanius wirklich den Ausgang des Hl. Geistes vom Vater und Sohn im Sinne hat, zeigt auch Haeres. 74 n. 7. 8. 10. — Im ersten der angeführten Symbole heißt es: τὸ ἐκ τοῦ πατρὸς ἐκπορευόμενον [c. 118], im zweiten, das nach Casparis Untersuchungen von E. selbst entworfen wurde [c. 119]: τὸ ἐκ τοῦ πατρὸς ἐκπορευόμενον καὶ ἐκ τοῦ υἱοῦ λαμβανόμενον καὶ πιστευόμενον. Letztere Redeweise war wegen Joh. 15, 26; 16, 14 den Griechen geläufig, auch unserem E. vgl. c. 6. 7. 78. — Die Nüancierung: διὰ τοῦ υἱοῦ kennt der „Festgeankerte" noch nicht. ↩

  4. Matth. 28, 19. ↩

  5. Gal. 4, 3. ↩

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