• Home
  • Works
  • Introduction Guide Collaboration Sponsors / Collaborators Copyrights Contact Imprint
Bibliothek der Kirchenväter
Search
DE EN FR
Works Synesius of Cyrene (370-413) De regno ad Arcadium imperatorem Rede an den Selbstherrscher Arkadios οder über das Königthum

23.

Diese Skythen aber sind, wie Herodotos erzählt und wir sehen, alle von der Weiberkrankheit ergriffen; denn diese sind es, von denen allenthalben die Sklaven stammen, die nie ein Land besaßen, und die der Skythen Oede zum Sprüchworte gemacht haben, weil sie stets die Heimat fliehen. Zuerst wurden sie, wie die Erzähler der alten Geschichten sagen, von den Kimmeriern aus ihren Wohnsitzen vertrieben, und wieder von andern, und von den Weibern einst, und von eueren Vä- S. 104 tern, und von dem Makedoner, von denen sie theils einwärts, theils auswärts gedrückt wurden; und sie ruhen nicht, bis sie von den Drängern auf die Gegenüberliegenden geworfen werden. Allein, wenn sie plötzlich auf solche gerathen, die es nicht erwarteten, so beunruhigen sie dieselben eine Zeit lang, wie einst die Assyrier, Meder und Palästiner; und vor Kurzem kamen sie zu uns, nicht um Krieg zu führen, sondern um Schutz zu erflehen, da sie wieder vertrieben worden. Weil sie aber nicht der Römer Waffen, sondern weiche Herzen, wie es sich wohl gegen Flehende ziemte, kennen lernten, so vergalt uns das rohe Volk, wie man erwarten konnte, gebärdete sich frech und erkannte die Wohlthat nicht. Dafür von deinem Vater, der gegen sie die Waffen ergriff, gezüchtigt, baten sie wieder um Mitleid und warfen sich ihm als Flehende mit ihren Weibern zu Füßen. Er aber, siegreich im Kriege, erlag größten Theils dem Mitleid, richtete die Flehenden auf, machte sie zu seinen Streitgenossen, würdigte sie der Aufnahme in den Staat, ertheilte ihnen obrigkeitliche Aemter und gab der Pest des Römerreichs ein Stück Landes, der Mann, der den Hochsinn und Geistesadel in Milde verkehrte! Aber Tugend erkennen die Barbaren nicht; denn seitdem verlachen sie uns bis auf den heutigen Tag, wissend, was sie von uns verdienten und wessen sie gewürdigt wurden. Dieser Ruhm führte S. 105 bereits ihre Nachbarn zu uns; und es ziehen einige berittene Bogenschützen als Gäste zu den gefälligen Leuten und heischen Freundlichkeit, jene Ruchlosen sich zum Muster nehmend. Offenbar schreitet das Uebel fort zu dem gemeiniglich sogenannten Ueberredungszwang; denn die Philosophie darf nicht um Namen streiten, wenn sie für den Gedanken einen Ausdruck sucht, mag sie ihn auch von unten herauf für die Gegenstände holen, wenn sie nur einen deutlichen und passenden gewinnt.

pattern
  Print   Report an error
  • Show the text
  • Bibliographic Reference
  • Scans for this version
Download
  • docxDOCX (48.43 kB)
  • epubEPUB (33.63 kB)
  • pdfPDF (129.08 kB)
  • rtfRTF (86.84 kB)
Translations of this Work
De la royauté Compare
Rede an den Selbstherrscher Arkadios οder über das Königthum

Contents

Faculty of Theology, Patristics and History of the Early Church
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Imprint
Privacy policy