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Kirchengeschichte (BKV)
33. Die Freimütigkeit des Feldherrn Trajanus
Als Valens den Bosporus überschritten hatte und in Thrazien angelangt war, verweilte er zunächst sehr S. 258 lange Zeit in Konstantinopel aus Furcht vor dem Kriege. Er schickte aber den Feldherrn Trajanus mit dem Heere gegen die Barbaren. Als dieser besiegt zurückkehrte, machte ihm Valens heftige Vorwürfe und beschuldigte ihn der Weichlichkeit und Feigheit. Dieser erwiderte ihm aber mit einer Freimütigkeit, wie sie sich für einen aufrechten Mann geziemt: „Nicht ich bin besiegt worden, o Kaiser, sondern du hast den Sieg preisgegeben, da du gegen Gott kämpfst und dadurch seine Hilfe den Barbaren zuwendest; denn von dir bekriegt, stellt er sich auf die Seite jener. Wo aber Gott ist, dahin wendet sich der Sieg; er wird denen zuteil, die unter Gottes Führung streiten. Oder weißt du nicht mehr,” so fügte er hinzu, „welche Männer du von ihren Kirchen vertrieben und welch anderen Männern du diese Kirchen ausgeliefert hast?” Zu derselben Überzeugung bekannten sich auch die beiden Feldherrn Arintheus und Viktor, und sie baten zugleich den Kaiser, er möge Vorstellungen, die der Wahrheit entsprechen, nicht ungnädig aufnehmen.