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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Dionysius the Areopagite, ps. (520) Kirchliche Hierarchie (Edith Stein)
IV. Was bei der Salbung geschieht und zur Vollendung kommt
III. Sinndeutung

§ 1.

Die einführende sinnbildliche Handlung dieser vollendenden Weihe deutet – glaube ich – durch das, was mit jener göttlichen Salbe geweiht wird, an, daß heilige Männer den Duft der Heiligkeit ihrer Seele verhüllen sollen: Die heiligen Männer erhalten die göttliche Weisung, nicht in die Augen fallende schöne und duftende Bilder für das Geheimnis Gottes zu eitlem Ruhm zu gebrauchen. Denn rein ist Gottes geheime, süß duftende Schönheit und übersteigt die Kraft der Seele und zeigt sich nur auf geistige Weise geistigen Männern, denn sie verlangt in unseren Seelen Bilder, die ihr an Kraft entsprechen und unvergänglich sind. Denn das Bild, das Gott darstellt, schaut auf zu jener unsichtbaren, lieblich duftenden Form, um sich selbst zu ihrem schönsten Abbild zu gestalten. Und wie bei sinnenfälligen Bildern der Maler seine Aufmerksamkeit unabwendbar auf das Urbild richtet, ohne sich durch irgendein anderes sichtbares Ding ablenken oder durch irgendetwas zerstreuen zu lassen, sondern jenen, den er darstellen soll, sozusagen neu bildet, die Wahrheit im Gleichnis und das Urbild im Abbild zum Ausdruck bringt, eins im andern ohne Änderung des Wesens: So schafft in den Liebhabern des Schönen, die es in ihre Seele malen, die aufmerksame und beständige Betrachtung der lieblich duftenden, verborgenen Schönheit deren fehlerloses, ganz göttliches Bild. Mit Recht verwenden daher die Maler des Göttlichen, wenn sie ihre Seele beständig nach jenem überwesentlichen, duftenden geistigen Bild gestalten, nichts von der ihnen innewohnenden Kraft, um von den Menschen gesehen zu werden, wie die Schrift sagt: Sondern sie betrachten heilig in der göttlichen Salbe wie in einem Bilde die heiligsten Geheimnisse der Kirche unter einem Schleier: Was also ihrer Kraft entsprechend in ihrer Seele Heiliges und am meisten Gottähnliches ist, was nach dem Bild und Gleichnis Gottes geschaffen ist, das verbergen sie und schauen nur auf das geistige Urbild; und sie vermeiden es nicht nur, Andersartiges zu betrachten, sondern sie werden nicht einmal dahin gezogen. Darum lieben sie, wie es sich für sie ziemt, nicht das, was ihnen von ungefähr gut und gerecht scheint, sondern das, was es wahrhaft ist; und sie schauen nicht auf jenen eitlen Ruhm, der von der Menge ohne vernünftigen Grund seliggepriesen wird, sondern beurteilen von sich aus Gutes und Böses nach dem Maßstab Gottes; und so werden sie göttliche Ebenbilder jenes göttlichen Wohlgeruchs, der den wahrhaft lieblichen Duft in sich enthält, sich niemals zu dem hinwendet, was allenthalben der Menge anders erscheint, sondern in seinen wahren Bildern die Wahrheit zum Ausdruck bringt.

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