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Traité des noms divins
§ 6.
— On pourrait objecter pourtant: le sceau n'est pas entier et identique dans toutes les empreintes. Je réponds que ce n'est pas la faute du sceau qui se transmet à chacune entier et identique, mais c'est l'altérité des participants qui fait dissembler les reproductions de l'unique modèle, total et identique. Si la matière, par exemple, est molle et plastique, lisse et vierge, si sa consistance n'est pas trop solide, ni sa fluidité trop liquide, l'empreinte du sceau sera pure, claire et durable. S'il lui manque au contraire quelqu'une des qualités qu'on vient de dire, ou bien elle ne le reproduira que d'une façon confuse et obscure, ou tels autres défauts lui adviendront par suite de son inaptitude à la participation.
En ce qui concerne l'action bienfaisante de Dieu à l'égard des hommes, il faut définir une autre distinction encore seul le Verbe suressentiel assuma pour nous notre propre substance de façon entière et vraie; par son Action comme par Sa Passion, c'est lui seul qui, proprement et singulièrement assuma la totalité de l'opération humano-divine A cette oeuvre, ni le Père ni 1'Esprit n'ont pris aucune part, sinon, pourrait-on dire, par l'existence en eux d'un Vouloir bienfaisant et d'un Amour de l'humanité et parce que l'opération divine qu'exécuta par son Incarnation humaine cet Etre immuable qui est Dieu et Verbe divin, est une opération totale, transcendante et indicible de la Déité. C'est ainsi que nous tâchons dans nos raisonnements d'unir et de distinguer les propriétés divines selon qu'elles correspondent en Dieu à l'unité ou à la distinction.
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Schriften über "Göttliche Namen" (BKV)
§ 6.
Allerdings könnte man einwenden: „Das Siegel ist keineswegs in allen Abdrücken vollkommen ganz und ein und dasselbe.“ Daran ist aber nicht das Siegel schuld (denn das teilt sich jedem Abdruck ganz und als ein und dasselbe mit), sondern die Verschiedenheit der mitbeteiligten Materie macht die Abdrücke des einen und ganzen und gleichen Originals verschieden. Wenn diese Materien z. B. weich und leicht zu formen sind, glatt und ohne Furchen, der Aufnahme des Bildes nicht widerstrebend und nicht hart, andererseits nicht allzu fließend und lose, dann werden sie das Prägebild rein und deutlich und dauernd festhalten. Wenn aber irgend etwas von der erwähnten tauglichen Beschaffenheit fehlt, so wird hier eben die Schuld liegen, falls die Mitteilung, Abbildung und deutliche Wiedergabe leidet und sonst noch manches durch die ungünstige Beschaffenheit der aufnehmenden Materie bewirkt wird.1 Geschieden ist jedoch in der gütigen, an uns erzeigten Tätigkeit Gottes das Geheimnis, daß der überwesentliche Logos unter uns aus uns vollkommen und wirklich unsere Natur angenommen und gewirkt und gelitten hat, was seinem menschlichen Gotteswirken2, insbesondere und ausschließlich eigen ist.3 Denn daran hat der Vater und der Heilige Geist in keiner Hinsicht gemeinsamen Anteil, außer man wollte es etwa insofern behaupten, als man den gütigen und menschenfreundlichen Willen Gottes und die ganze überhohe und unaussprechliche Gottestat ins Auge faßt, welche der unter uns erschienene Un- S. 41 veränderliche vollbracht hat, sofern er Gott und Logos Gottes ist. In diesem Sinne sind auch wir beflissen, die göttlichen Dinge in der Rede sowohl zu einen wie zu sondern, insoweit das Göttliche selbst einerseits geeint, andrerseits gesondert ist.4
Läßt die umständliche und aus Erfahrung geschöpfte Detailschilderung nicht auf eine standesmäßige Tätigkeit des Verfassers schließen, die mit offiziellen Dokumenten zu tun hat? ↩
τῆς ἀνθρωπικῆς θεουργίας ἔκκριτα, verwandt mit θεανδρικὴ ἐνέργεια Ep. 4. ↩
Aus dieser und ähnlichen Stellen geht hervor, daß Dionysius den Häresien des Doketismus und Apollinarismus gegenüber durchaus orthodox denkt. ↩
Die Unterscheidung zwischen Inkarnation im aktiven und passiven Sinn, von der II. Synode in Toledo 675 deutlich formuliert, finden wir hier bei Dionysius vollzogen. ↩