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Über die einmalige Ehe (BKV)
1. Kap. Gewisse Häretiker verbieten das Heiraten, die Psychiker erlauben es mehrmals, die Montanisten nur einmal.
Die Häretiker schaffen das Heiraten ab, die Psychiker vermehren1 es. Jene heiraten keinmal, diese heiraten mehr als einmal. Wie wirst du dich verhalten, Gesetz des Schöpfers, zwischen jenen Verschnittenen, die nicht die deinen sind, und diesen Brünstigen2, die S. 475dir zugehören? Du wirst dich ebensosehr zu beklagen haben über das willfährige Nachgeben der Deinigen als über das Widerstreben derer, die nicht dir gehören. Du wirst ebensosehr verletzt durch die, welche Mißbrauch von dir machen, als durch die, welche keinen Gebrauch von dir machen. Weder ist eine derartige Enthaltsamkeit zu loben, weil sie häretisch ist, noch eine derartige Freiheit zu verteidigen, weil sie psychisch ist, Erstere ist lästerlich, letztere ausschweifend; erstere verleugnet den Gott der Ehe, letztere macht ihm Schande.
Bei uns aber, denen die Anerkenntnis der Charismen mit Recht die Benennung „Geistesmänner“3 verschafft hat, ist die Enthaltsamkeit ebenso auf Gottesfurcht, als die Freiheit auf Sittsamkeit gegründet, da beide es mit dem Schöpfer halten. Die Enthaltsamkeit respektiert das Gesetz über die Ehe, die Freiheit regelt sie; jene ist kein Zwang, diese nicht regellos; jene ist Sache der Wahl, diese der Mäßigung. Wir kennen nur eine Verheiratung sowie nur einen Gott. In höheren Ehren wird das Gebot in Betreff der Ehe4 da gehalten, wo das sittliche Zartgefühl mit ihm verbunden ist. Aber die Psychiker, die den Geist nicht annehmen5, haben kein Gefallen an dem, was des Geistes ist. Da ihnen also, was des Geistes ist, nicht gefällt, so werden sie Wohlgefallen haben an dem, was des Fleisches ist; denn dies ist dem Geiste entgegen. „Das Fleisch“, heißt es ja, „gelüstet gegen den Geist und der Geist gegen das Fleisch“6. Wonach aber wird dem Fleische mehr gelüsten als nach dem, was so recht des Fleisches ist. Deswegen ist es im Uranfang des Geistes verlustig geworden. „Mein Geist“, heißt es, „wird nicht in diesen Menschen bleiben in Ewigkeit, deswegen, weil sie Fleisch sind“7.
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nuptias ingerunt; zum Gebrauch von ingere = addere vgl. adv. Marc. IV, 31 (527/23); de res. carn. 44 (91/6) u. s. w. ↩
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Ob auriga oder perorgia, pruriga, proriga zu lesen ist, ist zweifelhaft, vgl. Forcellini zu perorgia. Perorgia u. s. w. ist derjenige, der das Deckungsgeschäft der Tiere zu leiten hat, qui admissarii curam habet. T. meint jedenfalls diejenigen, die zur Ehe antreiben. ↩
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Pneumatiker d. i. Montanisten. ↩
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Gen. 1,28 crescite et multiplicamini. ↩
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den Parakleten und seine Propheten. ↩
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Gal. 5,17. ↩
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Gen. 6,3. ↩
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On Monogamy
Chapter I.--Different Views in Regard to Marriage Held by Heretics, Psychic, and Spiritualists.
Heretics do away with marriages; Psychics accumulate them. The former marry not even once; the latter not only once. What dost thou, Law of the Creator? Between alien eunuchs and thine own grooms, thou complainest as much of the over-obedience of thine own household as of the contempt of strangers. They who abuse thee, do thee equal hurt with them who use thee not. In fact, neither is such continence laudable because it is heretical, nor such licence defensible because it is psychical. The former is blasphemous, the latter wanton; the former destroys the God of marriages, the latter puts Him to the blush. Among us, however, whom the recognition of spiritual gifts entitles to be deservedly called Spiritual, continence is as religious as licence is modest; since both the one and the other are in harmony with the Creator. Continence honours the law of marriage, licence tempers it; the former is not forced, the latter is regulated; the former recognises the power of free choice, the latter recognises a limit. We admit one marriage, just as we do one God. The law of marriage reaps an accession of honour where it is associated with shamefastness. But to the Psychics, since they receive not the Spirit, the things which are the Spirit's are not pleasing. Thus, so long as the things which are the Spirit's please them not, the things which are of the flesh will please, as being the contraries of the Spirit. "The flesh," saith (the apostle), "lusteth against the Spirit, and the Spirit against the flesh." 1 But what will the flesh "lust" after, except what is more of the flesh? For which reason withal, in the beginning, it became estranged from the Spirit. "My Spirit," saith (God), "shall not permanently abide in these men eternally, 2 for that they are flesh." 3