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Enchiridion oder Buch vom Glauben, von der Hoffnung und von der Liebe (BKV)
91.
Es werden also die Leiber der Heiligen ohne irgendwelche Makel und Mißbildung und ohne alle Verderbtheit und drückende Schwerfälligkeit auferstehen. Die Leichtigkeit, die ihnen innewohnen wird, wird ebenso groß sein wie ihre Glückseligkeit. Darum heißen sie auch geistige Leiber, da sie zwar zweifelsohne wirkliche Leiber, aber keine (bloßen) Geister sein werden. Denn geradeso, wie der Körper in seinem jetzigen Zustand seelisch genannt wird, obwohl er doch ein Körper und keine Seele ist, so wird er dann ein geistiger Leib sein, weil er zwar ein Leib, aber kein (bloßer) Geist sein wird. Demnach wird er, was die Verderbnis betrifft, die hienieden die Seele beschwert, und die Fehler, vermöge derer das Fleisch wider den Geist gelüstet1, dann nicht mehr Fleisch, sondern nur noch Körper sein; denn Körper gibt es ja nach dem S. 475 Zeugnis der Schrift auch im Himmel. So heißt es z. B.: „Fleisch und Blut werden das Reich Gottes nicht in Besitz nehmen2“, und gleichsam zur Auslegung des Gesagten wird noch hinzugefügt: „Und die Verwesung wird die Unverweslichkeit nicht in Besitz nehmen3.“ Was der Apostel zuerst als „Fleisch und Blut“ bezeichnet hat, nennt er an der zweiten Stelle „Verwesung“, und was er zuerst als „Reich Gottes“ bezeichnet hat, das nennt er an der zweiten Stelle „Unverweslichkeit“. Seiner Substanz nach jedoch wird das Fleisch auch dann noch Fleisch sein. Aus diesem Grunde wird auch noch nach der Auferstehung Christi von seinem Leibe als von seinem „Fleisch“ gesprochen4. Darum sagt der Apostel: „Gesäet wird ein seelischer Leib, auferstehen wird ein geistiger Leib5“; denn da dann der Geist, frei von dem notwendigen Zwang einer Stütze (des Fleisches), völlig Herr über das ihm unterworfene Fleisch sein wird, so wird die innige Verbindung zwischen den beiden (Geist und Fleisch) so groß sein, daß wir aus uns selbst heraus keinen Widerstreit mehr finden; sondern so wenig wir dann von außen her noch Anfechtungen zu erdulden haben werden, so wenig werden wir uns selbst dann auch in unserem Innern noch als unseren Feind erleben müssen.
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The Enchiridion
Chapter 91.--The Bodies of the Saints Shall at The Resurrection Be Spiritual Bodies.
The bodies of the saints, then, shall rise again free from every defect, from every blemish, as from all corruption, weight, and impediment. For their ease of movement shall be as complete as their happiness. Whence their bodies have been called spiritual, though undoubtedly they shall be bodies and not spirits. For just as now the body is called animate, though it is a body, and not a soul [anima], so then the body shall be called spiritual, though it shall be a body, not a spirit. 1 Hence, as far as regards the corruption which now weighs down the soul, and the vices which urge the flesh to lust against the spirit, 2 it shall not then be flesh, but body; for there are bodies which are called celestial. Wherefore it is said, "Flesh and blood cannot inherit the kingdom of God;" and, as if in explanation of this, "neither doth corruption inherit incorruption." 3 What the apostle first called "flesh and blood," he afterwards calls "corruption;" and what he first called "the kingdom of God," he afterwards calls "incorruption." But as far as regards the substance, even then it shall be flesh. For even after the resurrection the body of Christ was called flesh. 4 The apostle, however, says: "It is sown a natural body; it is raised a spiritual body;" 5 because so perfect, shall then be the harmony between flesh and spirit, the spirit keeping alive the subjugated flesh without the need of any nourishment, that no part of our nature shall be in discord with another; but as we shall be free from enemies without, so we shall not have ourselves for enemies within.