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Enchiridion oder Buch vom Glauben, von der Hoffnung und von der Liebe (BKV)
60.
Wichtiger ist es dagegen, das ganz klar und deutlich zu erkennen, wann sich der Satan in einen Engel des Lichtes1 verwandelt; denn sonst könnte er uns täuschen und zu etwas Verderblichem verführen. Darin liegt nämlich keine Gefahr für das religiöse Leben, wenn er zwar die leiblichen Sinne täuscht, die Seele aber nicht von den wahren und richtigen Grundsätzen, auf denen sich für jedermann das christliche Leben aufbaut, abwendig macht; oder wenn er sich als ein guter Geist verstellt und nur solche Taten und Worte zeigt, wie sie guten Engeln zukommen und wenn er daraufhin sogar für gut gehalten wird, so ist das ein Irrtum, der für den christlichen Glauben nicht gefährlich und nicht schädlich ist. Sobald er aber durch ein solches, seinem wirklichen Wesen fremdes Benehmen zu dem hinführen will, was ihm so recht eigentümlich ist, dann wird es notwendig, mit großer Sorgfalt auf seiner Hut zu sein, damit man ihn durchschaue und seinen Weg nicht gehe. Doch wo ist denn so ein Mensch, der imstande wäre, all seinen todbringenden Ränken zu entgehen, wenn nicht Gott sein Leiter und Beschützer ist? Aber gerade diese Schwierigkeit hat wieder das Gute, daß der Mensch lernt, sich nicht auf sich selbst oder auf andere Leute, sondern in all seinen Angelegenheiten nur auf Gott zu verlassen. Und daß uns dieses Gottvertrauen mehr nützt (als falsches Vertrauen auf sich und auf die Mitmenschen), das wird gewiß kein frommer Christ bezweifeln.
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Vgl. 2 Kor. 11, 14. ↩
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The Enchiridion
Chapter 60.--It is More Necessary to Be Able to Detect the Wiles of Satan When He Transforms Himself into an Angel of Light.
It is more necessary to use all our powers of discrimination and judgment when Satan transforms himself into an angel of light, 1 lest by his wiles he should lead us astray into hurtful courses. For, while he only deceives the bodily senses, and does not pervert the mind from that true and sound judgment which enables a man to lead a life of faith, there is no danger to religion; or if, feigning himself to be good, he does or says the things that befit good angels, and we believe him to be good, the error is not one that is hurtful or dangerous to Christian faith. But when, through these means, which are alien to his nature, he goes on to lead us into courses of his own, then great watchfulness is necessary to detect, and refuse to follow, him. But how many men are fit to evade all his deadly wiles, unless God restrains and watches over them? The very difficulty of the matter, however, is useful in this respect, that it prevents men from trusting in themselves or in one another, and leads all to place their confidence in God alone. And certainly no pious man can doubt that this is most expedient for us.
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2 Cor. xi. 14 ↩