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Works Augustine of Hippo (354-430)

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De civitate Dei (CCSL)

Caput IX: De gehenna et aeternarum qualitate poenarum.

Quod igitur de sempiterno supplicio damnatorum per suum prophetam deus dixit, fiet, omnino fiet: uermis eorum non morietur et ignis eorum non exstinguetur. ad hoc enim uehementius commendandum etiam dominus Iesus, cum membra quae hominem scandalizant pro his hominibus poneret, quos ut sua membra dextra quis diligit, eaque praeciperet amputari: bonum est tibi, inquit, debilem introire in uitam quam duas manus habentem ire in gehennam, in ignem inexstinguibilem, ubi uermis eorum non morietur et ignis non exstinguetur. similiter de pede: bonum est tibi, inquit, claudum introire in uitam aeternam quam duos pedes habentem mitti in gehennam ignis inexstinguibilis, ubi uermis eorum non moritur et ignis non exstinguitur. non aliter ait et de oculo: bonum est tibi luscum introire in regnum dei quam duos oculos habentem mitti in gehennam ignis, ubi uermis eorum non moritur et ignis non exstinguitur. non eum piguit uno loco eadem uerba ter dicere. quem non terreat ista repetitio et illius poenae commonitio tam uehemens ore diuino? utrumque autem horum, ignem scilicet atque uermem, qui uolunt ad animi poenas, non ad corporis pertinere, dicunt etiam uri dolore animi sero atque infructuose paenitentes eos, qui fuerint a regno dei separati, et ideo ignem pro isto dolore urente non incongrue poni potuisse contendunt; unde illud apostoli est: quis scandalizatur, et non ego uror? eundem etiam uermem putant intellegendum esse. nam scriptum est, inquiunt: sicut tinea uestimentum et uermis lignum, sic maeror excruciat cor uiri. qui uero poenas et animi et corporis in illo supplicio futuras esse non dubitant, igne uri corpus, animum autem rodi quodammodo uerme maeroris adfirmant. quod etsi credibilius dicitur, quia utique absurdum est ibi dolorem aut corporis aut animi defuturum, ego tamen facilius est ut ad corpus dicam utrumque pertinere quam neutrum, et ideo tacitum in illis diuinae scripturae uerbis animi dolorem, quoniam consequens esse intellegitur, etiamsi non dicatur, ut corpore sic dolente animus quoque sterili paenitentia crucietur. legitur quippe et in ueteribus scripturis: uindicta carnis inpii, ignis et uermis. potuit breuius dici: uindicta inpii. cur ergo dictum est: carnis inpii, nisi quia utrumque, id est et ignis et uermis, poena erit carnis? aut si uindictam carnis propterea dicere uoluit, quia hoc in homine uindicabitur, quod secundum carnem uixerit - propter hoc enim ueniet in mortem secundam, quam significauit apostolus dicens: si enim secundum carnem uixeritis, moriemini - , eligat quisque quod placet, aut ignem tribuere corpori, animo uermem, hoc proprie, illud tropice, aut utrumque proprie corpori. iam enim satis superius disputaui posse animalia etiam in ignibus uiuere, in ustione sine consumptione, in dolore sine morte per miraculum omnipotentissimi creatoris; cui hoc possibile esse qui negat, a quo sit quidquid in naturis omnibus miratur ignorat. ipse est enim deus, qui omnia in hoc mundo magna et parua miracula, quae commemorauimus, et inconparabiliter plura, quae non commemorauimus, fecit eademque ipso mundo uno atque omnium maximo miraculo inclusit. eligat ergo unum e duobus quisque quod placet, utrum et uermem ad corpus proprie an ad animum translato a corporalibus ad incorporalia uocabulo existimet pertinere. quid autem horum uerum sit, res ipsa expeditius indicabit, quando erit scientia tanta sanctorum, ut eis cognoscendarum illarum poenarum necessaria non sit experientia, sed ea, quae tunc erit plena atque perfecta, ad hoc quoque sciendum sapientia sola sufficiat - nunc enim ex parte scimus, donec ueniat quod perfectum est - , dum tamen nullo modo illa corpora talia futura esse credamus, ut nullis ab igne adficiantur doloribus.

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

9. Die Hölle und die Art der ewigen Strafen.

Eintreten wird also, ohne Zweifel wird eintreten, was Gott durch seinen Propheten gesprochen hat über die ewige Strafpein der Verdammten1: „Ihr Wurm wird Band 28, S. 1333nicht sterben und ihr Feuer nicht erlöschen.“ Denn auch der Herr Jesus hat diese Worte, um sie noch dringender einzuschärfen, wiederholt gebraucht, da wo er bildlich von Gliedern spricht, die dem Menschen Ärgernis bereiten, und damit solche Menschen meint, die man liebt wie seine Hauptglieder, und sie abzuschneiden befiehlt; da sagt er2: „Besser ist es für dich, verstümmelt in das Leben einzugehen, als mit zwei Händen zur Hölle zu fahren, in das unauslöschliche Feuer, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.“ Ebenso sagt er auch vom Fuße: „Besser ist es für dich, lahm in das ewige Leben einzugehen, als mit zwei Füßen in die Hölle des unauslöschlichen Feuers geworfen zu werden, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.“ Und nicht anders vom Auge: „Besser ist es für dich, einäugig in das Reich Gottes einzugehen, als mit zwei Augen in die Feuerhölle geworfen zu werden, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.“ Er ließ es sich nicht verdrießen, dieselben Worte dreimal hintereinander zu gebrauchen. Wie schreckhaft, diese Wiederholung und die so dringende Einschärfung jener Strafe aus göttlichem Mund!

Nun meinen manche, daß beides, Feuer und Wurm, auf Geistespeinen zu beziehen sei, keines auf körperliche Peinen; sie sagen, die, welche vom Reiche Gottes abgesondert seien, erlitten auch in ihrem Geiste einen brennenden Schmerz, indem sie zu spät und vergebens Reue empfänden, und so habe man recht wohl für diesen brennenden Schmerz das Wort Feuer setzen können, wozu der Ausspruch des Apostels stimme3: „Wer leidet Ärgernis, und ich brenne nicht?“ Und den nämlichen Schmerz sehen sie auch mit dem Wurme angedeutet. Dafür berufen sie sich auf das Schriftwort4: „Wie die Motte das Kleid und der Wurm das Holz, so zernagt die Betrübnis das Herz des Mannes.“ Dagegen jene, denen es feststeht, daß die Strafe des Jenseits geistige und körperliche Peinen in sich schließe, behaupten, dass Band 28, S. 1334durch das Feuer der Leib gebrannt werde, der Geist aber werde gewissermaßen vom Wurm der Betrübnis zernagt. Das ist ja auch wahrscheinlicher5, weil es offenbar keinen Sinn hat, daß für eines der beiden, sei es für den Geist oder den Leib, der Schmerz ganz ausgeschaltet sein sollte; gleichwohl würde ich für meine Person mich leichter noch dafür entscheiden, daß Feuer und Wurm auf den Leib zu beziehen seien, als daß keines sich auf den Leib beziehe; der Schmerz des Geistes wäre dann in dieser Schriftstelle deshalb übergangen, weil sich ohnehin stillschweigend als Folgerung ergibt, daß auch der Geist von unfruchtbarer Reue gepeinigt wird, wo der Leib in solcher Weise leidet. Es heißt ja auch in den alten Schriften6: „Die Strafe für das Fleisch des Gottlosen ist Feuer und Wurm.“ Da hätte es doch kurz heißen können: Die Strafe für den Gottlosen. Es heißt aber ausdrücklich: „für das Fleisch des Gottlosen“; doch nur deshalb, weil beides, nämlich Feuer und Wurm, eine Strafe für das Fleisch sein wird. Vielleicht ist aber auch deshalb hier von Fleisch die Rede, weil am Menschen das Leben nach dem Fleische gestraft wird [ein solches Leben nämlich ist es, das den Menschen in den zweiten Tod bringt; denn diesen meint der Apostel, wenn er sagt7: „Wenn ihr nach dem Fleische lebt, werdet ihr sterben“]. Unter diesen Umständen mag sich jeder nach Belieben entscheiden und das Feuer auf den Leib, den Wurm auf den Geist beziehen, dort im eigentlichen, hier im übertragenen Sinn, oder Feuer und Wurm miteinander im eigentlichen Sinn auf den Leib. Denn daß Leibeswesen auch im Feuer zu leben vermögen, in der Glut, ohne verzehrt zu werden, in der Pein, ohne zu sterben, habe ich oben schon zur Genüge dargetan; sie vermögen es durch Wunderwirkung ihres in jeder Hinsicht allmächtigen Schöpfers. Wer diesem die Kraft dazu abspricht, der weiß nicht, von wem all das Wunderbare herkommt, das er an allen Naturen anstaunt. Denn er ist es, Gott, der in dieser Welt alle die großen Band 28, S. 1335und kleinen Wunder vollbracht hat, die ich erwähnt habe, und noch unvergleich viel mehr, die ich nicht erwähnt habe, und der sie alle eingegliedert hat der Welt, einem einzigen und dem größten aller Wunder. Es mag also jeder sich nach Belieben entscheiden für eines von beiden, was er lieber annehmen will, er mag also auch den Wurm im eigentlichen Sinn auf den Leib beziehen oder ihn vermöge einer vom Körperlichen auf das Unkörperliche übertragenen Ausdrucksweise auf den Geist beziehen. Welche von diesen beiden Annahmen die richtige ist, wird seinerzeit die Wirklichkeit ganz von selbst zeigen, wenn das Wissen der Heiligen so groß sein wird, daß sie zur Erkenntnis dieser Strafen keiner Erfahrung bedürfen8, sondern allein schon die Weisheit, die alsdann vollkommen und vollendet sein wird, auch zu diesem Wissen genügen wird [denn9 vorerst ist Stückwerk unser Wissen, bis die Vollendung kommt]. Nur dürfen wir keinenfalls glauben, der Leib wäre alsdann von einer Beschaffenheit, daß ihm vom Feuer keine Schmerzen verursacht würden.


  1. Is. 66, 24. ↩

  2. Mark. 9, 42-47. ↩

  3. 2 Kor. 11, 29. ↩

  4. Spr. 25, 20. ↩

  5. Vgl. oben XX, 22 gegen Schluß. ↩

  6. Ekkli. 7, 19. ↩

  7. Röm. 8, 13. ↩

  8. Vgl. XX 22. ↩

  9. Vgl. 1 Kor. 13, 9 f. ↩

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