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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Augustine of Hippo (354-430) Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
16. Buch

16. Reihenfolge und Eigenart der Verheißungen, die Gott dem Abraham machte.

Nun können wir übergehen zur Betrachtung der Verheißungen, die Gott dem Abraham machte. In ihnen begannen die Orakelsprüche unseres Gottes, d. i. des wahren Gottes, über das Volk der Frommen, das eine höchst zuverlässige Weissagung hat, deutlicher und greifbarer zu werden. Die erste davon lautet1: „Und der Herr sprach zu Abram: Zieh' hinweg aus deinem Lande und aus deiner Verwandtschaft und aus dem Hause deines Vaters und begib dich in das Land, das ich dir zeigen werde; und ich will dich zu einem großen Volke machen und dich segnen und deinen Namen groß machen, und du wirst der Gesegnete sein; und ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen, und es werden in dir gesegnet werden alle Stämme der Erde“. Man beachte: zwei Dinge wurden dem Abraham verheißen: einmal, daß seine Nachkommenschaft das Land Chanaan besitzen sollte, und dies ist angedeutet in den Worten: „Begib dich in das Land, das ich dir zeigen werde, und ich werde dich zu einem Band 16, S. 907großen Volke machen“; dann aber etwas weit Erhabeneres, was nicht auf leibliche, sondern auf geistige Nachkommenschaft geht, durch die Abraham nicht nur des einen israelitischen Volkes, sondern aller Völker Vater ist, die in die Fußtapfen seines Glaubens treten; und diese Verheißung, die hier zum erstenmal auftritt, ist in die Worte gekleidet: „Und es werden gesegnet werden in dir alle Stämme der Erde“. Eusebius2 setzt die an Abraham ergangene Verheißung in dessen 75. Lebensjahr, nimmt also an, daß Abraham daraufhin alsbald von Charra hinweggezogen sei; denn man kann der Schrift nicht widersprechen, die da sagt3: „Abraham war 75 Jahre alt, da er aus Charra hinwegzog“. Ist jedoch die Verheißung in diesem Jahre ergangen, so verweilte ja Abraham bereits in Charra samt seinem Vater. Er hätte doch von dort nicht ausziehen können, wenn er nicht dort zunächst seinen Wohnsitz gehabt hätte. Liegt also nicht ein Widerspruch vor mit den Worten des Stephanus4: „Der Gott der Herrlichkeit erschien unserm Vater Abraham, als er in Mesopotamien war, ehe er in Charra weilte“? Allein man hat anzunehmen, daß alle diese Ereignisse in das nämliche Jahr fielen: die Verheißung Gottes, ehe Abraham in Charra weilte, sein Aufenthalt in Charra und sein Auszug von dort; nicht allein weil Eusebius in seiner Chronik das Jahr dieser Verheißung zum Ausgangspunkt einer Berechnung macht und nachweist, daß der Auszug nach Ägypten, während dessen das Gesetz gegeben wurde, in das 430. Jahr nach dieser Verheißung fällt, sondern vor allem deshalb, weil der Apostel Paulus dies erwähnt5.


  1. Gen. 12, 1-3. ↩

  2. Chron., ed. Schoene I 95, 35. ↩

  3. Gen. 12, 4. ↩

  4. Apg. 7, 2. ↩

  5. Gal. 3, 17. ↩

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