• Home
  • Works
  • Introduction Guide Collaboration Sponsors / Collaborators Copyrights Contact Imprint
Bibliothek der Kirchenväter
Search
DE EN FR
Works Augustine of Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

Translation Hide
Gegen Faustus

43.

Was antwortet ihr auf diese Worte (gen. 49,8 ff.), ihr Narren? Sie sind doch so klar, sie vertreiben doch die leiseste Spur des Zweifels, gar nicht zu reden vom böswilligen Widerspruchsgeist! Solche Beispiele solltet ihr als erstes in jenen Büchern suchen, ihnen zuerst Glauben schenken! Ich selber kann sie in diesem Werk gar nicht vollzählig aufführen, da es zu viele sind, nicht einmal in grösserer Anzahl, da auch das zu weit führen würde; ich möchte mich aber auch nicht auf einige wenige beschränken, um einerseits bei denen, die selber nicht lesen, den Eindruck zu vermeiden, es gebe nur diese wenigen, und anderseits vom glaubenstreuen und sorgfältigen Leser, wenn er noch mehr und eindeutigere Belege findet, nicht den Vorwurf einzustecken, ich hätte nur gerade aufgenommen, was mir im Augenblick unter die Augen kam. Denn ihr werdet eine grosse Anzahl davon finden, die nicht einmal jenen kurzen Kommentar benötigen, den ich soeben bei den Worten Jakobs (gen. 49,8 ff.) durchgeführt habe. Wer würde schon nach einem Textinterpreten suchen, wenn er liest (Is. 53,7): Wie ein Lamm wurde er zur Schlachtbank geführt, oder all das, was an jener Stelle in vielen Abwandlungen und unverhüllt gesagt wird, etwa dass wir (ib. 53,5) durch seine Striemen geheilt wurden, oder dass er (ib. 53,11) unsere Sünden auf sich nahm?

Wem käme es nicht vor, als ob hier das Evangelium vorgetragen würde (Ps. 21,17 ff.): Sie durchbohrten meine Hände und Füsse; sie zählten alle meine Knochen; sie schauten mich an und begafften mich; sie teilten mein Gewand unter sich auf und warfen über mein Gewand das Los?

Wer würde nicht sehen, ausser seine Blindheit sei zu weit fortgeschritten, dass die Worte des Psalms (Ps. 21,28) bereits in Erfüllung gehen: Alle Gegenden der Erde werden an den Herrn denken und sich zu ihm bekehren, und es werden sich alle Stämme der Völker vor seinem Antlitz niederwerfen?

Was ist mit den beiden Sätzen aus dem Evangelium: Meine Seele ist zu Tode betrübt (Mt. 26,38), und: Jetzt ist meine Seele erschüttert (Joh. 12,27)? War da nicht schon früher im Psalm zu hören (Ps. 56,5 LXX): Ich schlief erschüttert ein?

Und was die Menschen betrifft, welche diesen Schlaf bewirkten, indem sie mit lauter Stimme riefen (Lk. 23,21): Kreuzige ihn, kreuzige ihn!, kündigt da nicht auch der Psalmist in der Fortsetzung des Psalms (ib. 56,5) an: Die Menschensöhne, ihre Zähne sind Speere und Pfeile, und ihre Zunge ist ein scharfes Schwert?

Was sie aber bewirkten, was sie ihm schaden konnten, ihm der später auferstehen, in den Himmel aufsteigen und den ganzen Erdkreis mit dem Ruhm seines Namens in Besitz nehmen sollte (cf. Ps. 2,8 ?), schau hin, ob der Psalm darüber nichts zum voraus gesagt hat! Er fährt nämlich fort (ib. 56,6): Erhebe dich über die Himmel, Gott, deine Herrlichkeit erscheine über die ganze Erde!

Wer hat je daran gezweifelt, dass hier Christus gemeint war (Ps. 2,7 f.): Der Herr sagte zu mir, du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt; fordere von mir, und ich gebe dir die Völker zum Erbe, und die Enden der Erde zu deinem Eigentum?

Wer hätte sich je erlaubt, jemand anders als Christus zu erkennen, wo Jeremias, natürlich über die Weisheit, sagt (Bar. 3,37 ff.): Er hat sie Jakob, seinem Diener, und Israel, seinem Erwählten verliehen; nachher aber erschien er auf der Erde und weilte unter den Menschen?

Translation Hide
Reply to Faustus the Manichaean

43.

What can our deluded adversaries say to such plain examples, which leave no room for perverse denial, or even for sceptical uncertainty? I call on the Manichaeans to begin to inquire into these subjects, and to admit the force of these evidences, on which I have no time to dwell; nor do I wish to make a selection, in case the ignorant reader should think there are no others, while the Christian student might blame me for the omission of many points more striking than those which occur to me at the moment. You will find many passages which require no such explanation as has been given here of Jacob's prophecy. For instance, every reader can understand the words, "He was led as a lamb to the slaughter," and the whole of that plain prophecy, "With His stripes we are healed"--"He bore our sins." 1 We have a poetical gospel in the words: "They pierced my hands and feet. They have told all my bones. They look and stare upon me. They divided my garments among them, and cast lots on my vesture." 2 The blind even may now see the fulfillment of the words: "All the ends of the earth shall remember and turn unto the Lord, and all kingdoms of the nations shall worship before Him." The words in the Gospel, "My soul is sorrowful, even unto death," "My soul is troubled," are a repetition of the words in the Psalm, "I slept in trouble." 3 And who made Him sleep? Whose voices cried, Crucify him, crucify him? The Psalm tells us: "The sons of men, their teeth are spears and arrows, and their tongue a sharp sword." 4 But they could not prevent His resurrection, or His ascension above the heavens, or His filling the earth with the glory of His name; for the Psalm says: "Be Thou exalted, O God, above the heavens, and let Thy glory be above all the earth." Every one must apply these words to Christ: "The Lord said unto me, Thou art my Son, this day have I begotten Thee. Ask of me, and I will give Thee the heathen for Thine inheritance, and the uttermost parts of the earth for Thy possession." 5 And what Jeremiah says of wisdom plainly applies to Christ: "Jacob delivered it to his son, and Israel to his chosen one. Afterwards He appeared on earth, and conversed with men." 6


  1. Isa. liii. ↩

  2. Ps. xxii. ↩

  3. Ps. lvii. 4. (Vulg.). ↩

  4. Ps. lvii. 4. ↩

  5. Ps. ii. 8, 9. ↩

  6. Baruch iii. 37, 38. ↩

  Print   Report an error
  • Show the text
  • Bibliographic Reference
  • Scans for this version
Editions of this Work
Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres Compare
Translations of this Work
Contre Fauste, le manichéen Compare
Gegen Faustus
Reply to Faustus the Manichaean

Contents

Faculty of Theology, Patristics and History of the Early Church
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Imprint
Privacy policy