• Home
  • Works
  • Introduction Guide Collaboration Sponsors / Collaborators Copyrights Contact Imprint
Bibliothek der Kirchenväter
Search
DE EN FR
Works Augustine of Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

Translation Hide
Gegen Faustus

8.

Die wahre Braut Christi aber, die du wegen der steinernen Doppeltafel in schamlosester Weise verhöhnst, sie begreift den Unterschied zwischen Buchstabe und Geist (cf. II Kor. 3,6), in anderer Terminologie als Gesetz und Gnade bezeichnet; und indem sie Gott nicht mehr in der alten Form des Buchstabens dient, sondern in der neuen Form des Geistes, steht sie nicht mehr unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade (cf. Rm. 7,6). Denn sie ist nicht streitsüchtig verblendet, sondern lauscht friedfertig den Worten des Apostels, um zu verstehen, was er als Gesetz bezeichnet, unter dem er uns nicht mehr sehen möchte, weil es nämlich der Übertretungen wegen erlassen wurde, bis der Nachkomme käme, dem die Verheissung gilt (Gal. 3,19), und weil es deshalb hinzugekommen ist, damit die Übertretung grösser werde; wo aber die Übertretung grösser wurde, da wurde die Gnade übergross (Rm. 5,20). Doch bezeichnet er damit nicht etwa das Gesetz selber als Sünde, weil es ohne die Gnade nicht lebendig macht – es vergrössert ja im Gegenteil die Schuld, indem noch die Gesetzesübertretung hinzu kommt: Wo es nämlich das Gesetz nicht gibt, da gibt es auch keine Gesetzesübertretung (Rm. 4,15); es schafft also aus sich selbst heraus, wenn es nur Buchstabe ist ohne den Geist, d.h. Gesetz ohne Gnade, nur Schuldige –, er stellt sich aber vor Augen, was weniger Verständige denken könnten, und verdeutlicht mit den folgenden Worten, in welchem Sinn seine Aussage (Rm. 5,20) zu verstehen ist (Rm. 7,7): Was sollen wir nun sagen? ‘Das Gesetz ist Sünde’? Gott bewahre! Jedoch habe ich die Sünde nur durch das Gesetz kennengelernt. Denn ich hätte ja die Begierde nicht gekannt, wenn nicht das Gesetz sagen würde: ‘Du sollst nicht begehren!’ (ib. 11.ff.): Als aber die Sünde durch das Gebot den Anstoss erhielt, hat sie mich in die Irre geführt, und durch das Gebot zu Fall gebracht. Daher ist das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut. Ist also das, was gut ist, mir zum Tod geworden? Gott bewahre! Aber damit die Sünde als Sünde sichtbar werde, brachte sie mir durch das Gute den Tod. Die Braut Christi, die du verhöhnst, versteht das, weil sie seufzend bittet, weil sie demütig fragt, weil sie friedfertig anklopft; und so sieht sie, dass das Gesetz durch die Worte (II Kor. 3,6): Der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig keine Kritik erfährt, so wie auch die Erkenntnis durch die Worte (I Kor. 8,1): Die Erkenntnis macht aufgeblasen, die Liebe dagegen baut auf keine Kritik erfährt. Denn der Apostel hatte ja selber gesagt (ib.): Wir wissen, dass wir alle Erkenntnis haben, und fügt dann hinzu (ib.): Die Erkenntnis macht aufgeblasen, die Liebe dagegen baut auf. Weshalb also konnte er selber besitzen, was aufgeblasen macht? Doch nur deshalb, weil die Erkenntnis, wenn sie mit Liebe gepaart ist, nicht nur nicht aufgeblasen, sondern sogar stark macht! So enthält der Begriff Buchstabe in Verbindung mit Geist, beziehungsweise Gesetz in Verbindung mit Gnade, nicht mehr denselben Aussagewert wie wenn er für sich allein steht, wo er tötet (cf. II Kor. 3,6), wenn die Übertretung grösser wird (cf. Rm. 5,20). In diesem Sinn ist ja das Gesetz auch als die Kraft der Sünde bezeichnet worden (cf. I Kor. 15,56), indem es durch das strenge Verbot die schädliche Lust an ihr fördert. Aber auch das sagt nicht, dass das Gesetz schlecht ist, vielmehr hat die Sünde, damit sie als Sünde offenbar werde, meinen Tod durch das Gute verursacht (Rm. 7,13). So ist vieles für bestimmte Wesen schädlich, obwohl es in sich nicht schlecht ist. Denn auch ihr schliesst ja die Fenster, wenn euch die Augen schmerzen, sogar gegen die Sonne, euren Gott. Diese Braut Christi, die dem Gesetz schon gestorben ist (cf. Gal. 2,19) – d.h. der Sünde, welche zunimmt, wenn sie durch das Gesetz verboten ist (cf. Rm. 5,20), weil nämlich das Gesetz ohne die Gnade nur befiehlt, aber nicht hilft – die Braut Christi also, die diesem Gesetz gestorben ist, um jenem andern, der von den Toten auferstanden ist, anzugehören, macht die Unterscheidung, und lässt dabei auch dem Gesetz Recht widerfahren, um nicht gegen dessen Urheber eine Blasphemie zu begehen. Eben das aber tust du ihm an, indem du ihn nicht als den Urheber von etwas Gutem erkennst, obwohl du doch die Worte des Apostels vernimmst (Rm. 7,12): Daher ist das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut. Da siehst du: er ist der Schöpfer von etwas Gutem, und du hältst ihn für einen der Fürsten der Finsternis. Richte deinen Blick auf die Wahrheit, sie ist augenfällig! Das sind die Worte des Apostels Paulus (ib.): Das Gesetz aber ist heilig, und das Gebot ist heilig und gerecht und gut. Da siehst du, was der Mann geschaffen hat, der jene Doppeltafel, die du töricht verspottest, in der Funktion eines gewaltigen Heilsgeheimnisses vorausgeschickt hat (cf. 12,3 p. 332,17). Denn eben dieses Gesetz, das durch Moses überreicht wurde, ist durch Jesus Christus zur Gnade und zur Wahrheit geworden (cf. Joh. 1,17), als der Geist zum Buchstaben hinzukam, damit sich die Gesetzesgerechtigkeit zu erfüllen begann; denn solange diese nicht erfüllt war, machte das Gesetz die Menschen durch die Gesetzesübertretung zusätzlich schuldig (432,19). Es gibt ja nicht ein Gesetz, das heilig, gerecht und gut ist, und ein zweites, durch das die Sünde den Tod erwirkt, und dem wir sterben müssen (cf. Gal. 2,19), um jenem andern anzugehören, der von den Toten auferstanden ist (433,27), sondern es ist ein und dasselbe Gesetz. Da hast du es, lies, was er weiter sagt (Rm. 7,13): Damit aber die Sünde als Sünde offenbar wurde, erwirkte sie mir durch das Gute den Tod; denn durch das Gebot sollte der Sünder oder die Sünde mehr als deutlich sichtbar werden. Du Taube, du Blinde, hör zu, schau hin, was er sagt: Durch das Gute erwirkte sie mir den Tod. Also ist das Gesetz immer gut, ob es nun denen, die die Gnade nicht haben, Schaden, oder denen, die von der Gnade erfüllt sind, Nutzen bringt. Es ist immer gut, so wie auch die Sonne, wie jede Schöpfung Gottes (cf. I Tim. 4,4), immer gut ist, ob sie nun dem kranken Auge Schmerz bereitet oder das gesunde bezaubert. So entscheidend also für das Auge die Gesundheit ist beim Anblick der Sonne, so entscheidend ist für die Seele die Gnade bei der Erfüllung des Gesetzes. Und sowenig das gesunde Auge für den lieblichen Sonnenschein blind geworden (gestorben) ist, wohl aber für jene stechenden Sonnenstrahlen, von denen getroffen es in den dichteren Schatten getrieben wurde, ebenso wenig wird gesagt (cf. Gal. 2,19; Rm. 6,2), dass die Seele, welche durch die Liebe des Geistes heil geworden ist, der Gerechtigkeit des Gesetzes abgestorben sei, vielmehr jenem Zustand der Schuld und der Gesetzesübertretung, die das Gesetz durch den Buchstaben, dem die Gnade fehlte, verursacht hat. So wird über das Gesetz beides gesagt, einerseits (I Tim. 1,8): Das Gesetz ist gut, wenn man es im Sinne des Gesetzes anwendet, anderseits gleich anschliessend (ib. 9): Sich dessen bewusst, dass das Gesetz nicht für den Gerechten bestimmt ist, da jemand, der an der Gerechtigkeit selber Gefallen findet, den drohenden Buchstaben nicht benötigt.

Translation Hide
Contre Fauste, le manichéen

CHAPITRE VIII. LA VÉRITABLE ÉGLISE A SEULE L'INTELLIGENCE DE LA LOI.

Mais cette véritable épouse du Christ, à laquelle tu insultes avec une extrême impudence à l'occasion des deux tables de pierre, sait parfaitement la distance qu'il y a entre la lettre et l'esprit[^1], ou, en d'autres termes, entre la loi et la grâce; et comme elle sert Dieu dans la nouveauté de l'esprit, et non dans la vétusté de la lettre[^2], elle n'est plus sous la loi, mais sous la grâce. L'esprit de discussion ne l'aveugle pas; elle écoute humblement les paroles de l'Apôtre, pour bien comprendre ce qu'il appelle la loi, sous l'empire de laquelle il ne veut plus que nous soyons, parce qu'elle « a été établie à cause des transgressions, jusqu'à ce que vint le rejeton pour lequel a été faite la promesse[^3] » : et parce que « elle est survenue pour que le péché abondât; mais où le péché a abondé, la grâce a surabondé[^4] ». Et cependant il n'appelle pas péché cette même loi, qui, sans la grâce, ne vivifie pas: en effet, elle augmente plutôt la faute en y ajoutant la rébellion : « Car où il n'y a point de loi, il n'y a point de prévarication[^5] » ; et ainsi, par elle-même, quand elle est la lettre sans l'esprit, c'est-à-dire la loi sans la grâce, elle ne fait que des coupables; mais l'Apôtre se propose la question qui se présenterait aux moins éclairés, et il explique sa pensée en disant: « Que dirons-nous donc? La loi est-elle péché ? Point du tout : mais je n'ai connu le péché que par la loi ! Car je ne connaîtrais pas la concupiscence, si la loi n'eût dit: Tu ne convoiteras point. Or, prenant occasion du commandement, le péché m'a trompé et m'a tué par lui. Ainsi la loi est sainte, et le commandement saint, juste et bon. Ce qui est bon est donc devenu pour moi la mort? Loin de là; mais le péché, pour paraître péché, a, par une chose bonne, opéré pour moi la mort[^6] ». Voilà ce que comprend celle à qui tu insultes, parce qu'elle demande avec gémissements, qu'elle cherche avec humilité, qu'elle frappe avec douceur; et ainsi elle voit qu'on ne blâme point la loi, quand on dit: « La lettre tue, mais l'esprit a vivifie[^7] », pas plus qu'on ne blâme la science, quand on dit: « La science enfle, mais la charité édifie[^8] ». Car l'Apôtre avait déjà dit. « Nous savons tous que nous avons une science suffisante », après quoi il ajoute: « La science enfle, mais la charité édifie[^9] ». Pourquoi donc avait-il lui-même de quoi s'enfler, si ce n'est parce que la science unie à la charité, non-seulement n'enfle pas, mais affermit? Ainsi la lettre avec l'esprit, et la loi avec la grâce, ne s'appelle plus lettre et loi, dans le même sens que quand elles tuaient par elles-mêmes, le délit abondant. Aussi la loi a été appelée même « force du péché[^10] », parce qu'elle en augmentait la criminelle jouissance, par l'effet de ses défenses sévères. Et pourtant, même alors, elle n'était pas mauvaise ; « mais le péché, pour paraître péché, a, par une chose bonne, opéré la mort ». Ainsi, bien des choses sont nuisibles à quelques uns, sans être mauvaises par elles-mêmes. Vous-mêmes, par exemple, quand vous avez mal aux yeux, vous fermez les fenêtres au soleil, votre dieu. Donc cette épouse du Christ, déjà morte à la loi, c'est-à-dire au péché, que la défense de la loi rendait plus abondant (car la loi, sans la grâce, donne des ordres, mais non point de secours), morte, dis-je, à cette loi, afin d'appartenir à un autre qui est ressuscité des morts, fait toutes ces distinctions sans injurier la loi, ne voulant point blasphémer son auteur : ce que tu fais, toi, à l'égard de celui en qui tu ne sais pas reconnaître l'auteur du bien, quoique tu entendes l'Apôtre dire: « La loi est sainte et le commandement est saint, juste et bon ». Et voilà que l'auteur du bien est, selon toi, un des princes des ténèbres. Fais donc attention à la vérité, elle te saute aux yeux. Paul l'apôtre dit: « La loi est sainte et le commandement est saint, juste et bon ». Et son auteur est celui qui a d'abord envoyé, dans des vues profondes et mystérieuses, le diptyque dont tu te railles dans ta folie. Car cette même loi, donnée par Moïse, est devenue la grâce et la vérité par Jésus-Christ[^11], quand l'esprit s'est joint à la lettre, afin que la justice de la loi commençât à s'accomplir, elle qui jusque-là n'avait fait que des coupables par la rébellion. En effet, la loi sainte, juste et bonne, n'est pas différente de celle par laquelle le péché opère la mort, et à laquelle nous devons mourir pour appartenir à un autre qui est ressuscité des morts : c'est absolument la même. Continue et lis : « Mais le péché, pour paraître péché, a, par une chose bonne, opéré pour moi la mort, de sorte qu'il est devenu par le commandement une source extrêmement abondante de péché, ou péché par le commandement ». Sourde, écoute donc, aveugle, vois donc. « Il a », dit l'Apôtre, « par une chose bonne, opéré pour moi la mort ». Donc la loi est toujours bonne; soit que la grâce nuise à ceux qui sont vides, soit qu'elle profite à ceux qui sont rassasiés. Elle est toujours bonne; comme le soleil est toujours bon (parce que toute créature de Dieu est bonne[^12] ), soit qu'il nuise à des yeux malades, soit qu'il flatte agréablement des yeux sains. Or, ce que la santé est aux yeux pour voir le soleil, la grâce l'est aux esprits pour accomplir la loi. Et comme les yeux sains ne meurent pas à la jouissance du soleil, mais seulement à ces rayons piquants dont l'éclat les jetait dans des ténèbres plus épaisses, ainsi l'âme sauvée par la charité de l'esprit, n'est point déclarée morte à la justice de la loi, mais seulement à la faute et à la prévarication que la loi occasionnait par la lettre, quand la grâce manquait. C'est donc d'elle qu'on dit d'abord: « La loi est bonne, si on en use légitimement », et immédiatement après

« Reconnaissant que la loi n'est pas établie pour le juste[^13] » ; parce que celui qui jouit de la justice même, n'a plus besoin de la lettre qui effraie.

  1. II Cor. II, 6.

  2. Rom. VII, 6.

  3. Gal. III, 19.

  4. Rom. V, 20.

  5. Id. IV, 15.

  6. Rom. VII, 7-13.

  7. II Cor. III, 6.

  8. I Cor. VIII, 1.

  9. Id.

  10. Id. XV, 56.

  11. Jean, I, 17.

  12. I Tim. IV, 4.

  13. 1 Tim. I, 8, 9.

  Print   Report an error
  • Show the text
  • Bibliographic Reference
  • Scans for this version
Editions of this Work
Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres Compare
Translations of this Work
Contre Fauste, le manichéen
Gegen Faustus
Reply to Faustus the Manichaean Compare

Contents

Faculty of Theology, Patristics and History of the Early Church
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Imprint
Privacy policy