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Works Augustine of Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Gegen Faustus

2.

Ich könnte dir gar nicht genug Dank sagen, wenn du, so wie du uns das Zeugnis Christi, dass Moses über ihn geschrieben habe (Joh. 5,46 b), vor Augen hältst, uns auch noch zeigen könntest, was er denn nun geschrieben hat. Denn meinerseits habe ich seine Schriften bereits gründlich durchforscht, so wie das ja gefordert ist (cf. B. 12,25/353,25; cf. Joh. 5,39), dort aber keinerlei Prophetie über Christus gefunden, sei es nun, dass es gar keine gibt, sei es, dass ich sie nicht erkennen konnte. Darüber ausserordentlich verunsichert sah ich nach reiflicher Überlegung nur zwei Erklärungsmöglichkeiten: entweder dieses Kapitel (Joh. 5,46 b) als Fälschung oder aber Christus als Lügner zu deklarieren. Letzteres anzunehmen, dass Gott gelogen habe, hätte aber meiner religiösen Einstellung widersprochen. So erschien es mir richtiger, den Verfassern des Textes eine Fälschung, statt dem Urheber der Wahrheit eine Lüge zu unterstellen, zumal ich ja aus seinem eigenen Mund hörte, dass alle, die vor ihm kamen, Diebe und Räuber waren (cf. Joh. 10,8), ein Urteil, das, wie ich es sehe, vor allem auf Moses zielt. Es kommt ein weiteres Indiz hinzu: In jener Szene, in der Christus auf seine Majestät zu sprechen kam, und die Juden ihm bei den Worten, er sei das Licht der Welt (cf. 404,1), entrüstet zuriefen (Joh. 8,13): Da du über dich selber Zeugnis ablegst, ist dein Zeugnis nicht wahr, fuhr er, soweit ich sehe, nicht – wie es die Situation dringend verlangt hätte –, mit den Worten fort, dass Moses über ihn prophezeit habe, sondern er antwortete wie einer, der den Juden fremd ist und von ihren Vätern keinerlei Zeugnis erhalten hat (ib. 8,17): In eurem Gesetz steht doch geschrieben (cf. Deut. 19,15), dass das Zeugnis zweier Menschen rechtskräftig ist; ich bin es, der über mich Zeugnis ablegt, und auch mein Vater, der mich gesandt hat, legt über mich Zeugnis ab, womit er ihnen das Wort in Erinnerung rief, dass alle vom Himmel gehört hatten (cf. Lk. 9,35; Mt. 3,17): Dies ist mein geliebtester Sohn, ihm sollt ihr glauben. Und als weiteres scheint mir wenig wahrscheinlich, dass die Juden bei den Worten Christi, dass Moses über ihn geschrieben habe (Joh. 5,46 b), hätten schweigen können, dass sie ihn nicht sofort gefragt hätten – sie sind ja übelwollend und verschlagen –, was es denn sei, das Moses seiner Meinung nach über ihn geschrieben habe. Nein, auch dieses totale Schweigen zeigt nicht weniger deutlich, dass Iesus nichts Derartiges gesagt hat.

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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres

2.

Tibi sane insufficientes referam gratias, si quemadmodum ostendis, quia Christus Moysen de se scripsisse testatus sit, ita etiam illud doceas, quaenam sint ea quae scripsit. Nam ego quidem scripturas eius perscrutatus, ut iussum est, nullas ibidem de Christo prophetias inveni, sive quia nullae sunt, sive quia intellegere ipse non potui. Unde in ingenti positus aestu ratione cogebar in alterum e duobus, ut aut falsum pronuntiarem capitulum hoc, aut mendacem Iesum. Sed id quidem alienum pietatis erat deum existimare mentitum. Rectius ergo visum est scriptoribus ascribere falsitatem quam veritatis auctori mendacium, quippe cum et ipsum dicentem audirem fures fuisse et latrones omnes, qui venerunt ante se, qua sententia primum omnium video feriri Moysen. p. 441,14 Ad haec et cum maiestatem suam loquenti eidem, ubi se mundi lumen appellat, Iudaei indignantes reclamarent: Quia tu de te testificaris, testimonium tuum non est verum, non eum video prosecutum, ubi maxime locus exigebat, ut diceret de se prophetasse Moysen, sed tamquam revera alienus et nullum habens ex eorum patribus testimonium respondit: Nempe in lege vestra scriptum est, quia duorum hominum testimonium verum est. Ego sum qui testificor de me; et testificatur de me, qui me misit pater, illud eis commemorans, quod de caelo dictum omnes audierant: Hic est filius meus dilectissimus, credite illi. Necnon et illud mihi verisimile non videtur Iudaeos potuisse tacere, cum Christus diceret de se scripsisse Moysen, quin statim, utpote maligni et astuti, quaererent, quidnam illud esset, quod de se a Moyse scriptum putaret. p. 442,2 Sed et haec eorum omnifaria taciturnitas non minus Iesum nihil tale dixisse significat.

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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres
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Contre Fauste, le manichéen Compare
Gegen Faustus
Reply to Faustus the Manichaean Compare

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