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Works Augustine of Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Gegen Faustus

31.

Schliesslich – und das behaupte ich nicht aufs Geratewohl – glaube ich nicht, dass jemand in jenen Büchern den Ausdruck Himmelreich gefunden hat, den Christus so häufig verwendet. Zwar heisst es dort (sap. 6,21): Liebt die Weisheit, damit ihr ewig herrschet! Und wenn man dort nicht unverhüllt vom ewigen Leben spräche, würde der Herr auch nicht zu den bösen Juden sagen (Joh. 5,39): Ihr durchforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen das ewige Leben haben; gerade sie legen Zeugnis über mich ab. Und ohne Zweifel sprechen weitere Stellen vom ewigen Leben, etwa wenn dort steht (Ps. 117,17): Ich werde nicht sterben, sondern leben und die Taten des Herrn erzählen; oder (Ps. 12,4): Erleuchte meine Augen, damit ich nicht zum Tod entschlafe; oder (sap. 3,1): Die Seelen der Gerechten sind in Gottes Hand, und keine Qual kann sie berühren; oder kurz nachher (sap. 3,3-5a): Jene aber sind im Frieden; und wenn sie in den Augen der Menschen Folter erduldet haben, ist ihre Hoffnung doch voll Unsterblichkeit; und wenig nur wurden sie gezüchtigt, doch grosse Wohltaten werden sie empfangen; oder an anderer Stelle (sap. 5,15 f.): Die Gerechten aber werden in Ewigkeit leben, und beim Herrn ist ihr Lohn, und die Sorge um sie ist beim Allerhöchsten; daher werden sie das Reich der Herrlichkeit und die Krone der Schönheit aus der Hand des Herrn empfangen. Diese und viele andere Zeugnisse für das ewige Leben finden sich dort, teils ganz unverhüllt, teils leicht verdunkelt. Sogar über die Auferstehung des Leibes äusserten sich die Propheten. Dieser Frage wegen stiessen ja die Pharisäer sehr heftig mit den Sadduzäern zusammen, da diese nicht daran glaubten. Wir werden darüber anschaulich unterrichtet nicht nur in der Apostelgeschichte (cf. Apg. 23,6 ff.), einer Schrift, die zum Kanon gehört, die aber von den Manichäern nicht anerkannt wird, aus Furcht, in der Frage der Ankunft des wahren Parakleten, den der Herr dort verheissen hat, in die Enge getrieben zu werden, aber auch im Evangelium (cf. Mt. 22,23 ff.), wo die Sadduzäer dem Herrn die Streitfrage um jene Frau vorlegen, welche nacheinander mit sieben Brüder verheiratet war, da einer nach dem andern seinem toten Bruder als Ehegatte nachfolgte, wessen Ehefrau sie dann nach der Auferstehung sein werde. Man sieht, jene Schrift ist übervoll von Zeugnissen für das ewige Leben und für die Auferstehung der Toten; der Ausdruck Himmelreich dagegen begegnet mir dort an keiner einzigen Stelle. Er gehört nämlich spezifisch zur Enthüllung des Neuen Testaments; denn der Leib, der vorher irdisch war, wird ja erst durch jene Umwandlung bei der Auferstehung, die Paulus in offenen Worten beschreibt (cf. I Kor. 15,42 ff.), zum geistigen, und damit himmlischen Leib, sodass wir in ihm das Himmelreich besitzen können. Diesen Ausdruck Himmelreich auch nur zu nennen war dem Mund dessen vorbehalten, den das gesamte Alte Testament mit seiner prunkvollen Ausstattung, mit seinen Stammbaumreihen, seinen Tatenschilderungen und Aussprüchen, seinen Opfern, rituellen Handlungen und Festfeiern, mit all seinen kunstvollen Lobpreisungen, seinen Tatsachenberichten und Modellbildern der zukünftigen Wirklichkeit ankündigen wollte, dass er kommen werde, um als König über seine Gläubigen zu herrschen, und als Priester sie zu heiligen. Voll Gnade und Wahrheit (Joh. 1,14), bereit, mit seiner Gnade bei der Erfüllung der Gebote zu helfen und mit seiner Wahrheit für die Erfüllung der Verheissungen zu sorgen, ist dieser gekommen, nicht um das Gesetz aufzuheben, sondern es zu vollenden (Mt. 5,17). 

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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres

31.

Denique – quod non temere dixerim – nescio utrum quisquam in illis libris invenit nomen regni caelorum, quod tam crebro nominat dominus. Dicitur quidem ibi: Diligite sapientiam, ut in aeternum regnetis. Et ipsa vita aeterna si non illic in manifesto praedicaretur, non diceret dominus etiam malis Iudaeis: Scrutamini scripturas, in quibus putatis vos vitam aeternam habere; ipsae testimonium perhibent de me. Quo enim nisi ad hoc pertinet, quod ibi scriptum est: Non moriar, sed vivam et narrabo opera domini, et: Illumina oculos meos, ne umquam obdormiam in mortem, et: Iustorum animae in manu dei sunt, et non tanget illos tormentum, et paulo post: Illi autem sunt in pace; et si coram hominibus tormenta passi sunt, spes illorum immortalitate plena est; et in paucis vexati in multis bene disponentur, p. 534,19 et alio loco: Iusti autem in perpetuum vivent et apud dominum est merces eorum et cogitatio eorum apud altissimum; ideo accipient regnum decoris et diadema speciei de manu domini? Haec et alia multa sive apertissima sive subobscura inveniuntur illic testimonia vitae aeternae. Et de ipsa corporum resurrectione non tacuerunt prophetae. Unde pharisaei adversum Sadducaeos eam non credentes acerrime confligebant, quod non solum in actibus apostolorum canonicis, quos isti non accipiunt, ne de adventu veri paracleti, quem promisit dominus, convincantur, evidenter apparet, verum etiam in evangelio, ubi ei proponunt Sadducaei quaestionem de muliere, quae septem fratribus singulatim nupserat, cum in eius conubium alter alteri morienti succederet, cuiusnam eorum in resurrectione uxor esset futura. p. 535,6 Proinde testimoniis vitae aeternae et resurrectionis mortuorum abundat illa scriptura; sed hoc nomen, id est regnum caelorum, de nullo inde loco mihi occurrit. Hoc enim proprie pertinet ad revelationem novi testamenti, quia ea corpora, quae terrena fuerant, mutatione illa, quam Paulus apertius commemorat, in resurrectione fient spiritalia ac per hoc caelestia, in quibus possideamus regnum caelorum. Quod ori eius etiam nominandum servabatur, quem regem ad regendos et sacerdotem ad sanctificandos fideles suos universus ille apparatus veteris instrumenti in generationibus, factis, dictis, sacrificiis, observationibus, festivitatibus omnibusque eloquiorum praeconiis et rebus gestis et rerum figuris parturiebat esse venturum. p. 535,18 Qui plenus gratia et veritate et ad praecepta facienda adiuvando per gratiam et promissa implenda curando per veritatem venit legem non solvere sed adimplere.

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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres
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Contre Fauste, le manichéen Compare
Gegen Faustus
Reply to Faustus the Manichaean Compare

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