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Gegen Faustus
41.
Sein Bruder Loth aber, der gerecht und gastfreundlich in Sodom lebte (cf. Gen. 19,2 ff.), und rein und unberührt blieb von jeder Befleckung durch die Bewohner von Sodom, verdiente es, heil aus jener Feuersbrunst zu entkommen, die ein Sinnbild für das zukünftige Gericht war. Er stellte damit ein Modellbild des Leibes Christi dar, der auch heute noch in allen Heiligen inmitten von Ungerechten und Gottlosen seufzt, deren Taten er missbilligt, mit denen er aber vermischt bleibt, bis er am Ende der Zeit von ihnen loskommen wird, wenn jene zur Strafe des ewigen Feuers verurteilt sein werden. Eine andere Kategorie von Menschen ist dagegen in seiner Ehefrau modellhaft vorgebildet, jener Menschen nämlich, die zwar durch die Gnade Gottes gerufen wurden, die aber rückwärts blicken, anders als Paulus, der das, was hinter ihm liegt vergisst und sich nach dem streckt, was vor ihm ist (cf. Phil. 3,13), ein Sachverhalt, auf den auch der Herr selber anspielte, als er sagte (Lk. 9,62): Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Himmelreich. Auch jenen modellhaften Vorgang liess er dann nicht unerwähnt, – um uns gleichsam mit dem Salz der Klugheit auszurüsten, sodass wir jenen Fehler nicht töricht gering achten, sondern ihn sorgsam vermeiden, – bei dem die Frau des Loth, als Mahnung für uns, noch in eine Salzsäule verwandelt wurde (cf. Gen. 19,26): er sagte nämlich an jener Stelle, an der er einen jeden dringend aufforderte, in beharrlicher Ausrichtung auf das, was vor ihm liegt, sich von dem, was hinter ihm liegt, loszureissen (Lk. 17,32): Erinnert euch an die Frau des Loth! Aber auch in der Gestalt von Loth selber wird mit jener Szene, in der seine Töchter mit ihm schliefen (cf. Gen. 19,30 ff.) ein weiteres Modellbild vor Augen geführt, nicht jenes seiner Befreiung aus Sodom, sondern ein ganz anderes. Es scheint nämlich, dass Loth hier in die Rolle des zukünftigen Gesetzes getreten ist, das gewisse Menschen, die Kinder dieses Gesetzes sind und ihm unterstehen, durch falsche Auslegung gewissermassen rauschhaft vernebeln, um dann durch gesetzwidrigen Gebrauch dieses Gesetzes Werke des Unglaubens hervorzubringen. Es sagte doch der Apostel (I Tim. 1,8): Gut ist das Gesetz, wenn man es im Sinne des Gesetzes anwendet.
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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres
41.
Loth autem frater eius iustus et hospitalis in Sodomis et ab omni Sodomitarum contaminatione purus atque integer ex illo incendio, quod erat similitudo futuri iudicii, meruit salvus evadere, typum gestans corporis Christi, quod in omnibus sanctis et nunc inter iniquos atque impios gemit, quorum factis non consentit et a quorum commixtione in saeculi fine liberabitur, illis damnatis supplicio ignis aeterni, sicut autem aliud genus hominum in eius uxore figuratum est, eorum scilicet, qui per gratiam dei vocati retro respiciunt, non sicut Paulus, qui ea, quae retro sunt, obliviscitur et in ea, quae ante sunt extenditur, p. 634,16 unde et ipse dominus nemo inquit imponens manum super aratrum et respiciens retro aptus est regno caelorum. Nec illud exemplum tacuit, quo nos tamquam sale condiret, ut non fatui neglegeremus, sed prudentes caveremus hoc malum, unde et illa, ut hoc admoneret, in statuam salis conversa est: nam cum praeciperet, ut se quisque perseverantissima anteriorum intentione ab iis, quae retro sunt, eriperet, mementote inquit uxoris Loth. Sic etiam in ipso Loth, quando cum eo filiae concubuerunt, non illud, quod cum a Sodomis liberatus est, sed aliud aliquid figuratum est. Nam tunc ille ipse Loth futurae legis videtur gestasse personam, quam quidam ex illa procreati et sub lege positi male intellegendo quodam modo inebriant eaque non legitime utendo infidelitatis opera pariunt. p. 635,1 Bona est enim lex, ait apostolus, si quis eam legitime utatur.