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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Augustine of Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Gegen Faustus

44.

m übrigen spürten sie, dass der Vater jene Handlung so sehr verabscheuen würde, dass sie diese für undurchführbar hielten, wenn sie nicht vorher seine Sinne benebelten. Sie machten ihn denn auch, wie es in der Schrift steht (cf. Gen. 19,31-35) trunken und verkehrten ohne sein Wissen mit ihm. Deshalb verdient er zwar Tadel, allerdings nicht für seinen Inzest, sondern für seine Trunkenheit. Denn auch sie wird durch das ewige Gesetz verurteilt, da dieses Speise und Trank nur soweit erlaubt, als es im Rahmen der Naturordnung zum Erhalt der Gesundheit vonnöten ist. Obgleich zwar ganz klar zu unterscheiden ist zwischen Trunksucht und Betrunkenheit – weder ist der Trunksüchtige dauernd betrunken, noch ist jeder, der irgendeinmal betrunken ist, zwangsläufig trunksüchtig – so ist doch bei einem Gerechten wie ihm nach den Hintergründen für seinen damaligen Zustand zu fragen, den man zwar nicht als chronische Trunksucht, wohl aber gewiss als Betrunkenheit bezeichnen kann. Was hat ihn denn eigentlich gezwungen, seinen Töchtern nachzugeben oder ihnen zu vertrauen, wenn sie ihm wieder und wieder Wein mischten oder vielleicht sogar wiederholt ungemischten Wein reichten? Wollte er etwa seine Töchter, die eigens für diesen Zweck übergrosse Traurigkeit vortäuschten, auf diese Weise trösten, und ihnen durch den Weingenuss – weil er natürlich annahm, dass auch sie die gleiche Menge trinken würden – den Schmerz aus den Köpfen verjagen, den sie angeblich ob ihrer vereitelten Hoffnungen und der Trauer um ihre Mutter empfanden, wobei sie es aber mit einer List fertigbrachten, selber nichts zu trinken? Wie es sich aber für einen gerechten Mann geziemen würde, seinen Angehörigen in ihrer Betrübnis solchen Trost anzubieten, sehen wir nicht. Oder gelang es den Töchtern vielleicht mit einem üblen Zaubertrick, wie er in Sodom angewendet wurde, ihren Vater schon mit wenig Bechern so trunken zu machen, dass sie die sündige Tat ohne sein Wissen mit ihm, besser gesagt an ihm, vollziehen konnten? Doch wäre es merkwürdig, wenn die göttliche Schrift dies unterschlagen hätte, oder wenn Gott seinen Diener solches hätte erdulden lassen, ohne dass er sich willentlich schuldig gemacht hätte.

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Reply to Faustus the Manichaean

44.

Knowing that their father would condemn their design, Lot's daughters thought it necessary to fulfill it without his knowledge. We are told that they made him drunk, so that he was unaware of what happened. His guilt therefore is not that of incest, but of drunkenness. This, too, is condemned by the eternal law, which allows meat and drink only as required by nature for the preservation of health. There is, indeed, a great difference between a drunk man and an habitual drunkard; for the drunkard is not always drunk, and a man may be drunk on one occasion without being a drunkard. However, in the case of a righteous man, we require to account for even one instance of drunkenness. What can have made Lot consent to receive from his daughters all the cups of wine which they went on mixing for him, or perhaps giving him unmixed? Did they feign excessive grief, and did he resort to this consolation in their loneliness, and in the loss of their mother, thinking that they were drinking too, while they only pretended to drink? But this does not seem a proper method for a righteous man to take in consoling his friends when in trouble. Had the daughters learned in Sodom some vile art which enabled them to intoxicate their father with a few cups, so that in his ignorance he might sin, or rather be sinned against? But it is not likely that the Scripture would have omitted all notice of this, or that God would have allowed His servant to be thus abused without any fault of his own.

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Gegen Faustus
Reply to Faustus the Manichaean

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