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Works Augustine of Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Gegen Faustus

84.

In der Gestalt der Thamar, der Schwiegertochter des Juda, erkennt man also die Bevölkerung des Jüdischen Reiches, dem die Könige aus dem Stamm Juda gleichsam als Gatten gegeben wurden. Aus gutem Grund lässt sich Thamars Name mit Bitterkeit übersetzen; eben diese Menschen reichten ja dem Herrn den mit Galle gefüllten Becher (cf. Mt. 27,34). Die beiden Kategorien von Regenten, deren Herrschaft dem Volk zum Übel gereichte – die einen sind jene, die ihm Schaden zufügten, die andern jene, die ihm keinen Nutzen brachten -, sind versinnbildlicht durch die beiden Söhne des Juda, deren einer übelgesinnt und grausam vor dem Herrn war (cf. Gen. 38,7), während der andere seinen Samen zur Erde fallen liess, um ihn der Thamar vorzuenthalten und ihr so keinen Nachwuchs zu verschaffen (cf. Ib. 9). Ebenso gibt es nur zwei Kategorien von Menschen, die dem Menschengeschlecht unnütz sind: zum einen jene, die ihm Schaden zufügen, zum andern jene, die ihm jeden Dienst verweigern und ihren Reichtum, den sie in diesem irdischen Leben vielleicht besitzen, lieber vernichten, also gleichsam auf die Erde ausschütten. Und weil der, welcher Schaden zufügt, den, welcher keinen Nutzen bringt, im Bösen übertrifft, wird jener Übelgesinnte als Erstgeborener bezeichnet, der welcher den Samen zur Erde fallen liess, als der Zweitgeborene. Zudem lässt sich der Name des Erstgeborenen, der Er hiess, mit der Fellbekleidete übersetzen, bezeichnet also jene Kleidungsart, die die ersten Menschen trugen, als sie aufgrund ihrer Verurteilung aus dem Paradies verjagt wurden (cf. Gen. 3,21. 23), der Name des Zweitgeborenen aber, der Onan hiess, lässt sich >mit ihre Betrübnis übersetzen. Und damit ist natürlich die Betrübnis jener gemeint, denen er keinen Nutzen bringt, obwohl er die Mittel dazu besässe, aber sie lieber auf der Erde verderben lässt. Im weiteren ist es ein grösseres Übel, wenn jemand des Lebens beraubt wird, was durch den Ausdruck Fell versinnbildlicht wird, als wenn ihm die Hilfe zum Leben verweigert wird, was der Ausdruck ihre Betrübnis versinnbildlicht. Es heisst nun aber, dass Gott beide sterben liess (cf. Gen. 38,7. 10), womit modellbildhaft ausgedrückt ist, dass er solchen Menschen die Herrschaft wegnahm. Der dritte Sohn des Juda aber, der jener Frau als Gatte verweigert wird (cf. Ib. 14), versinnbildlicht die Zeit, in der die Könige, die über das Volk der Juden herrschten, schon nicht mehr dem Stamm Juda entstammten. Und dass ihn Thamar, obwohl er Sohn des Juda war, nicht zum Gatten bekam, bedeutet, dass es zwar den Stamm Juda weiterhin gab, dass aber niemand mehr aus diesem Stamm über das Volk regierte. Demgemäss lässt sich sein Name, nämlich Schela, mit seine Entlassung übersetzen. Nicht in den Rahmen dieses Sinnbildes gehören allerdings die heiligen und gerechten Männer, die zwar in jener Zeit lebten, aber zum Neuen Testament gehören, dem sie durch ihre Prophetien, deren sie sich durchaus bewusst waren, Nutzen brachten, wie z.B. David. In jener Zeit, als Judäa schon nicht mehr durch Könige aus dem Stamm Juda regiert wurde, ist natürlich auch Herodes der Ältere, einer seiner Könige, – bildlich gesprochen – nicht zu den Ehemännern der Thamar zu rechnen; er war nämlich ein Fremdstämmiger und mit dem jüdischen Volk nicht durch jenes Heilsymbol der mystischen Salbung, gleichsam einem Ehevertrag, verbunden, sondern herrschte gleichsam als Auswärtiger dank der Macht, die er von den Römern und vom Kaiser erhalten hatte. Das gleiche gilt für seine Söhne, die Tetrachen, deren einer nach dem Namen seines Vaters Herodes hiess, der beim Leiden des Herrn mit Pilatus gemeinsame Sache machte (cf. Lk. 23,12). Diese Fremdstämmigen wurden so wenig jenem mystischen Königtum der Juden zugerechnet, dass sogar die Juden selber zähnefletschend in aller Öffentlichkeit gegen Christus lossbrüllten ( Joh. 19,15): Wir haben keinen König ausser dem Kaiser. Und auch dies war ja nur in dem Sinn wahr, als die Römer die Weltherrschaft besassen, denn auch der Kaiser war nicht im eigentlichen Sinn König der Juden. Doch um ihre Ablehnung Christi kundzutun und dem Kaiser zu schmeicheln, sprachen sie mit diesem Ausruf das Urteil über sich selber.

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Reply to Faustus the Manichaean

84.

In Tamar, then, the daughter-in-law of Judah, we see the people of the kingdom of Judah, whose kings, answering to Tamar's husbands, were taken from this tribe. Tamar means bitterness; and the meaning is suitable, for this people gave the cup of gall to the Lord. 1 The two sons of Judah represent two classes of kings who governed ill--those who did harm and those who did no good. One of these sons was evil or cruel before the Lord; the other spilled the seed on the ground that Tamar might not become a mother. There are only those two kinds of useless people in the world--the injurious and those who will not give the good they have but lose it or spill it on the ground. And as injury is worse than not doing good, the evil-doer is called the elder and the other the younger. Er, the name of the elder, means a preparer of skins, which were the coats given to our first parents when they were punished with expulsion from paradise. 2 Onan, the name of the younger, means, their grief; that is, the grief of those to whom he does no good, wasting the good he has on the earth. The loss of life implied in the name of the elder is a greater evil than the want of help implied in the name of the younger. Both being killed by God typifies the removal of the kingdom from men of this character. The meaning of the third son of Judah not being joined to the woman, is that for a time the kings of Judah were not of that tribe. So this third son did not become the husband of Tamar; as Tamar represents the tribe of Judah, which continued to exist, although the people received no king from it. Hence the name of this son, Selom, means, his dismission. None of those types apply to the holy and righteous men who, like David, though they lived in those times, belong properly to the New Testament, which they served by their enlightened predictions. Again, in the time when Judah ceased to have a king of its own tribe, the elder Herod does not count as one of the kings typified by the husbands of Tamar; for he was a foreigner, and his union with the people was never consecrated with the holy oil. His was the power of a stranger, given him by the Romans and by Caesar. And it was the same with his sons, the tetrarchs, one of whom, called Herod, like his father, agreed with Pilate at the time of the Lord's passion. 3 So plainly were these foreigners considered as distinct from the sacred monarchy of Judah, that the Jews themselves, when raging against Christ, exclaimed openly, "We have no king but Caesar." 4 Nor was Caesar properly their king, except in the sense that all the world was subject to Rome. The Jews thus condemned themselves, only to express their rejection of Christ, and to flatter Caesar.


  1. Matt. xxvii. 34. ↩

  2. Gen. iii. 21. ↩

  3. Luke xxiii. 12. ↩

  4. John xix. 15. ↩

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Gegen Faustus
Reply to Faustus the Manichaean

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